28.08.2023

Kirchen feiern „Gletscherbegräbnis“ am Großglockner

Symbolische Beisetzung eines Sargs aus Eis am 5. September

Personen aus Kirche und Gesellschaft feiern am 5. September am Großglockner ein „Requiem“ für die kleiner werdende Pasterze. (Foto: Pixabay)

Symbolische Beisetzung eines Sargs aus Eis am 5. September

Klagenfurt (epdÖ) – Die evangelische und die katholische Kirche in Kärnten beteiligen sich an einem „Gletscherbegräbnis“ am Dienstag, 5. September, um 11 Uhr am Großglockner bzw. der Pasterze. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Sport wollen die Kirchen auf die Gletscherschmelze und allgemeine Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam machen, heißt es in einer Aussendung der Organisation „Protect Our Winters Austria“.

Vonseiten der evangelischen Kirche wird der Kärntner Superintendent Manfred Sauer an der Trauerfeier für den Gletscher teilnehmen, für die römisch-katholische Diözese Gurk hat der Bischofsvikar und Gurker Dompropst Engelbert Guggenberger sein Kommen zugesagt. Neben der symbolischen Beisetzung eines Sargs aus Eis soll es eine Prozession und Kurzvorträge geben, die die sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Klimawandels in Österreich beleuchten.

Es handle sich bei der Feier um ein „Requiem im übertragenen Sinne“, erklärte Guggenberger gegenüber Kathpress. Beim Abschmelzen eines Gletschers gehe etwas zu Ende, das werfe existenzielle Fragen auf, die es zu thematisieren gelte, so der Geistliche. „Es geht darum, innezuhalten und über die Schöpfungsverantwortung nachzudenken“, sagte Guggenberger. Ein symbolisches „Gletscherbegräbnis“ sei dabei eine Möglichkeit auf dieses kirchliche Grundanliegen aufmerksam zu machen.

„Es braucht solche Handlungen, um auf die Dringlichkeit des Anliegens aufmerksam zu machen“, zeigte sich auch Superintendent Sauer überzeugt. Die evangelische Kirche wolle einen aktiven Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung und zum Klimaschutz leisten, so Sauer.

„Pasterze-Requiem“ mit zahlreichen Vertreter:innen auch aus anderen Bereichen

Die Pasterze wird früher als gedacht ihre Zunge verlieren und damit nicht mehr Österreichs größter Gletscher sein, teilten die Organisatoren mit. Das wolle man zum Anlass nehmen, um vor Ort eine sachliche und überparteiliche Auseinandersetzung zu den Auswirkungen des Klimawandels in Österreich anzustoßen.

Neben den Kirchenvertretern haben die Nationalratsabgeordneten Carina Reiter (ÖVP), Lukas Hammer und Meri Disoski (beides Grüne) sowie Walter Rauch (FPÖ) ihre Teilnahme angekündigt, ebenso wie der Europaparlamentarier Andreas Schieder (SPÖ). Von sportlicher Seite haben ÖSV-Athlet Julian Schütter und Freerideweltmeisterin Manuela Mandl ihr Kommen zugesagt. Ebenso werden Vertreterinnen und Vertreter der Tourismusregion sowie vom Nationalpark Hohe Tauern, Klimabündnis Kärnten und „Protect our Winters“ dabei sein.

ISSN 2222-2464

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