Wege entstehen, indem man sie geht. „Aus dem Evangelium leben“ ist ein Prozess, der Pfarrgemeinden einlädt, einen Schritt in Richtung Zukunft unserer Kirche zu gehen. Gemeinsam wollen wir lernen, wie diese Zukunft aussehen und wie sie gestaltet werden kann. Gerade die Pfarrgemeinden haben viel Erfahrung, was es bedeutet, mit den Menschen den Weg des Glaubens zu gehen. Auf diesen Erfahrungen wollen wir aufbauen, daher haben wir diesen Prozess begonnen. Gemeinsam die Gegenwart unseres Glaubens leben und Kirche gestalten. Dazu laden wir herzlich ein!
Wir freuen uns gemeinsam diesen Weg zu gehen. Ihre Steuerungsgruppe
Zum Austausch von Ideen gibt es nun eine virtuelle Pinnwand:
Im November 2019 wurde durch das Kirchenpresbyterium ein Projektteam eingesetzt, um ein Konzept für einen Prozess zu erarbeiten, der Zukunftsthemen in den Blick nimmt und sich auf eine Kirche ausrichtet, die ihrer Sendung treu ist.
Diesem Projektteam gehörten von November 2019 bis November 2020 folgende Personen an: Pfarrerin Alexandra Battenberg, Superintendent Matthias Geist, Senior Andreas Hochmeir, Pfarrerin Astrid Körner, Susanne Prentner-Vitek und Christine Wogowitsch, sowie Pfarrer Patrick Todjeras als Projektmanager und Bischof Michael Chalupka als Vorsitzender.
Bisherige Prozesse der Evangelischen Kirche in Österreich wurden vom Projektteam gesichtet: OE I, OE II, Naßwalder Modell, Prozesse im Kirchenpresbyterium, Prozesse in der Synode, Prozesse der Abteilungen im Kirchenamt, Pfarrer*innenbild-Prozess des VEPPÖ. Diese wurden evaluiert, um mögliche Anhaltspunkte und Fragestellungen zu eruieren.
Es fanden Fokustreffen/Fokusgespräche mit kirchlichen Akteur*innen zu den eruierten Fragestellungen statt. Die Ergebnisse wurden mit anderen kirchlichen Prozessen (Abteilung Kirchenentwicklung, Superintendenturen, Kommissionen etc.) vernetzt.
Die Broschüre „Aus dem Evangelium leben“ ist das Resultat aus dem beauftragten Prozess. Dieser wird durch die Steuerungsgruppe in Zusammenarbeit mit betreffenden Gliedern der Kirche für die nächsten drei Jahre bearbeitet und umgesetzt.
Drei Säulen
Die zentralen Themen- und Arbeitsfelder in der Evangelischen Kirche in Österreich werden durch drei Säulen zusammengefasst. Im Titel ist jeweils eine bildliche Beschreibung wie auch eine inhaltliche Orientierung eines Schwerpunkts dargelegt.
I. „Leuchträume des Evangeliums“. Evangelische Identität und Sendung
„Leuchträume des Evangeliums“ werden geöffnet und gefördert. Es werden Orte geschaffen, in denen an den Inhalten und Formen der evangelischen Identität und der evangelischen Sendung in die Welt gearbeitet wird.
Schwerpunkte:
Evangelische Christinnen und Christen entwickeln, reflektieren und diskutieren ihre Identität aus dem Evangelium von Jesus Christus, wie es in der Bibel bezeugt ist. Sie wissen, was sie glauben, können darüber Auskunft geben und dazu einladen.
Evangelische Christinnen und Christen wahren und suchen den gemeinsamen Verständigungsprozess über Grundprinzipien evangelischen Glaubens und Lebens.
Evangelische Christinnen und Christen bieten in Gemeinden, Regionen und an anderen geistlichen Orten Räume an, in denen das Evangelium auf lebendige Weise bezeugt wird, die „lustvoll“ zum evangelischen Glauben einladen, Menschen im Glauben wachsen lassen sowie bestärken und Freude machen auf Mitarbeit sowie einen Dienst in der Gemeinde, Kirche oder Diakonie.
Evangelische Christinnen und Christen gestalten ihr Leben und ihre Kultur in einer Weise, die in die öffentlichen Räume „strahlt“.
Strategien:
Stärkung evangelischer Identität und mündigen Glaubens
Diskurs unter „den Verbundenen“ schaffen und fördern
Einladung zum Glauben und zum christlichen Leben
Orte der Innovation und Kreativität wahrnehmen und fördern Kreative und innovative Räume lassen Neues entstehen.
Wahrhaftige Kirche sein in der Öffentlichkeit
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
Dr. Katja Eichler, Fachinspektorin Wien
Mag. Leo Jungwirth, Fakultät Wien
Mag. Matthias Krampe, Kirchenmusik
Dr. Maria Katharina Moser, Diakonie
Mag. Fritz Neubacher, Werk für Evangelisation u. Gemeindeaufbau
Bettina Pann, Ehrenamtliche
Mag. Anne Tikkanen-Lippl, Pfarrerin
Leitung: Mag. Andreas Hochmeir, Senior
II. „Gemeinsam dienen“. Dienstgemeinschaften und Ehrenamt
Es sollen Dienstgemeinschaften etabliert und gefördert, sowie ehrenamtliches Engagement gestärkt werden.
Schwerpunkte:
Es gibt eine Vielfalt von haupt- und nebenamtlichen kirchlichen Diensten, die sich gegenseitig bereichern und ergänzen.
Hauptamtliche und Ehrenamtliche kennen ihre Gaben und arbeiten gaben- und teamorientiert.
Sollen Pfarrerinnen und Pfarrer in Zukunft vermehrt in Dienstgemeinschaften arbeiten, so wären sie bereits in der Aus- und Weiterbildung auf die beruflichen Anforderungen pastoraltheologisch vorzubereiten.
Strategien:
Pfarrerinnen und Pfarrer gewinnen, zukunftsfähig bilden und begleiten
Kirchliche Berufe etablieren und fördern
Dienstgemeinschaften etablieren
Ehrenamtliche stärken
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
Mag. Ingrid Bachler, Personalreferentin
MMMag. Alexandra Battenberg, Pfarrerin aus Vorbereitungsgruppe
Dr. Gerhard Harkam, GÖ Lektorenleitung
Mag. Dominik Knes, Diözesan-Jugendreferent
Dipl.Päd. Mag. Dagmar Lagger
Mag. Helene Lechner, Leiterin Predigerseminar und Pastoralkolleg
Dr. Stefan Schumann, VEPPÖ
Mag. Rudolf Sotz, Ehrenamtlicher und Diakonie
Leitung: Mag. Christine Wogowitsch, Synodale
III. „Über den Horizont hinaus“. Gemeinde- und Regionalentwicklung
Es sollen gemeinde- und regionalentwickelnde Maßnahmen etabliert und gefördert werden.
Schwerpunkte:
Menschen haben lokal einen Zugang zum Evangelium – in regionaler Verantwortung des Angebots der EKiÖ.
Gemeinden und Regionen finden Wege zur Verschlankung und Entlastung (organisatorisch, administrativ und gremial), um Neues entstehen zu lassen.
Strategien:
Gemeindeentwicklung fördern
Neue geistliche Vergemeinschaftungsformen fördern
Region entwickeln und fördern
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
Dr. Matthias Geist, Superintendenten
Prof. Mag. Dr. Christa Grabenhofer, Superintendentialkuratorin
Der Prozess bearbeitet die drei Säulen auf zwei Wegen:
Es wird ein Bottom-up-Lernprozess durch die Bildung von Erprobungsräumen (EPR) gestaltet. Es werden keine „großen Lösungen von oben“ vorgeschlagen, sondern verschiedene Ansätze erprobt, begleitet, dokumentiert, evaluiert, diskutiert und adaptiert.
Es werden gesamtkirchliche Maßnahmen durch gesamtkirchlich besetzte Arbeitsgruppen gestaltet. Es werden Vorgehen vorgeschlagen, um notwendige Schritte für eine zukunftsfähige Kirche zu setzen.
Der Grundtenor lautet: Innovative Impulse sollen unterstützt, es soll gesamtkirchlich davon gelernt werden und es sollen kirchenentwickelnde Maßnahmen eruiert werden.
Unsere Hoffnungen:
Es werden erprobte und evaluierte Modelle für zukunftsgerichtetes Handeln gewonnen
Es wird ein Prozess des Kulturwandels in der Evangelischen Kirche installiert: Kultur des Erprobens, der Innovation, des gemeinsamen Entwickelns.
Erprobungsräume werden eine Zukunftsdynamik bei Haupt- und Ehrenamtlichen auslösen: Steigerung der Arbeitszufriedenheit der Haupt- und Ehrenamtlichen.
Es wird die Attraktivität der Arbeit in der Kirche gesteigert.
Ein EPR ist ein Raum (d.h. Region, Gemeinde, Netzwerk, ein durch ein Anliegen vereinter Bereich etc.), in dem ein innovativer Ansatz (z.B. in einem Projekt) erprobt wird, um den Sendungsauftrag der Kirche zu erfüllen. Dafür können sich z.B. Gemeinden, Gemeinschaften, Gruppen und Teams bewerben.
Übersicht der bisher genehmigten Erprobungsräume (Stand 11. Jänner 2022)
Kurzinformationen über einen EPR:
Ein EPR bezieht sich thematisch auf eine oder mehrere Säulen des Prozesses und erfüllt mehrere der sieben Kriterien eines EPRs.
Bewerbungsunterlagen vollständig einreichen
Bewerbung erfolgt durch ein Team
Vorlage eines Finanzierungsplans
Förderung bis zu zwei Jahre möglich
Regelmäßige Berichtstätigkeit an Steuerungsgruppe
Teilnahme am angebotenen Begleitprogramm ↳ detailliertere Infos finden Sie in unserer Informationsbroschüre
Rückblick auf die Online Kickoff Veranstaltungen am 4. Mai und 9. Dezember 2021:
Steuerungsgruppe:
Vorsitzender: Bischof Mag. Michael Chalupka Projektmanagement: Pfr. Dr. Patrick Todjeras Senior Mag. Andreas Hochmeir Pfarrerin DI (FH) Mag. Astrid Körner Synodale Mag. Christine Wogowitsch
Kontakt Projektbüro: Projektassistentin Elisabeth Jungreithmayr, MBA Dienstag bis Donnerstag von 13:00-17:00 Uhr T +43 699/188 77 036 | nry@rinat.ng
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