18.02.2015

„Wir fasten und verschwenden, während andere hungern“

Bünker kritisiert Lebensmittelverschwendung in Österreich

"Wir sollten nur so viele Lebensmittel kaufen, wie wir tatsächlich konsumieren. Jeder Haushalt wirft durchschnittlich Lebensmittel im Wert von zirka 300 Euro pro Jahr weg. Jeder und jede Einzelne von uns, die umdenkt, weniger Lebensmittel verschwendet und einen Teil des ersparten Geldes für eine wohltätige Organisation wie Brot für die Welt spendet, macht die Welt zu einem besseren Ort", sagt Bischof Michael Bünker anlässlich des Beginns der Passions- bzw. Fastenzeit. (Foto: epdÖ/M.Uschmann)

Bünker kritisiert Lebensmittelverschwendung in Österreich

Wien (epdÖ) – In Österreich werden jährlich laut Umweltministerium rund 157.000 Tonnen an Lebensmitteln und Essensresten in den Müll geworfen. „Der Wert dieser Lebensmittel beläuft sich auf über eine Milliarde Euro. Dem gegenüber stehen aktuell fast eine Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern, die an Hunger und Unterernährung leiden“, betont Bischof Michael Bünker am Aschermittwoch (18. Februar) anlässlich des Beginns der Passions- beziehungsweise Fastenzeit.

„Mit einer Milliarde Euro könnte die Aktion ‚Brot für die Welt‘ das Leben von Millionen Menschen, die an Hunger und Durst leiden, nachhaltig zum Guten wenden. Wir könnten 70 Millionen Familien in Afrika mit dürreresistentem Saatgut versorgen oder 1,1 Millionen Brunnen mit Handpumpe bauen“, wird Bischof Bünker in einer aktuellen Aussendung der evangelischen Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ zitiert.Angesichts dieser Zahlen richtet Bischof Bünker einen Appell an alle Menschen in Österreich, mit Nahrungsmitteln achtsamer und wertschätzender umzugehen.

„Wir sollten nur so viele Lebensmittel kaufen, wie wir tatsächlich konsumieren. Jeder Haushalt wirft durchschnittlich Lebensmittel im Wert von zirka 300 Euro pro Jahr weg. Jeder und jede Einzelne von uns, der bzw. die umdenkt, weniger Lebensmittel verschwendet und einen Teil des ersparten Geldes für eine wohltätige Organisation wie Brot für die Welt spendet, macht die Welt zu einem besseren Ort.“Anlässlich der Fastenzeit ist es dem evangelisch-lutherischen Bischof wichtig, die Entwicklungszusammenarbeit wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.

„Das Engagement für hungernde und notleidende Menschen ist wichtiger als je zuvor“, erklärt Bünker und weist auch auf den unverzichtbaren Beitrag der Regierung hin: „Die Ziele, die sich die Staatengemeinschaft bis 2015 gesteckt hat, konnten bei weitem nicht erreicht werden. Hunger und Armut in den Ländern des Südens zu verringern, muss weiterhin ganz oben auf der Agenda der reichen Staaten stehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die österreichische Regierung ihr Versprechen nicht aus den Augen verliert: einen Beitrag von 0,7 Prozent des Nationaleinkommens für die Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen“, so Michael Bünker abschließend.

Brot für die Welt – Entwicklungshilfe der Evangelischen Kirchen. Spendenkonto: IBAN: AT67 2011 1287 1196 6366,
BIC: GIBAATWWXXX

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.