21.12.2021

Wieder Corona-Weihnachten: Was Kirche und Diakonie anbieten

Vier Beispiele von Oberösterreich bis ins Burgenland

Analog, online, hybrid, mobil: Die Evangelischen Pfarrgemeinden bieten zu Weihnachten von allem etwas. Foto: epd/Uschmann

Vier Beispiele von Oberösterreich bis ins Burgenland

Graz/Wallern/Wien (epdÖ) – Auch im zweiten Coronawinter finden die Gemeinden und Einrichtungen der Evangelischen Kirche Wege, um Weihnachten zu feiern. Der Evangelische Pressedienst für Österreich hat sich unter ein paar von ihnen umgehört und ist auf ganz unterschiedliche Ansätze gestoßen.

„Offene Kirche“ mit interaktiven Stationen in Graz

Eine „offene Kirche“ ist die Christuskirche in Graz-Eggenberg am 24. Dezember den ganzen Nachmittag über. Von 14 bis 18 Uhr erwarten die Gemeindemitglieder zahlreiche interaktive Stationen: So wird etwa der Christbaum gemeinsam geschmückt, es gibt Bastelstationen, Orgelmusik, und ein Krippenspiel, an dem alle teilnehmen können, erklärt Pfarrer Friedrich Eckhardt. Die allererste Station für jeden und jede sei es aber, „‚sich in Steuerlisten einzutragen‘ – die notwendige Registrierung, damit die maximale Besucheranzahl in der Kirche nicht überschritten wird“. Ein ähnliches Konzept habe schon im Vorjahr gut funktioniert, erklärt Eckhardt, der seit 2018 Pfarrer in der Christuskirche ist. „Das soll vor allem die Begegnung ermöglichen, Begegnung mit Weihnachten, der Botschaft, und Begegnung mit anderen aus der Pfarrgemeinde.“ Durch den offenen Nachmittag solle das trotz Weihnachtsstress entspannt gelingen: So sei es allen möglich „sich locker und entspannt ohne Zeitdruck auf den Weg zu machen und ganz egal, wann sie zu hause fertig werden und in die Kirche kommen – sie finden stets ein Angebot vor“.

Am Parkplatz in Eisenstadt mit der Mobilen Kirche

Weihnachten auf einem Parkplatz zu verbringen steht wohl bei den wenigsten Menschen auf der Wunschliste. Es sei denn, die Mobile Kirche im Burgenland ruft zum Autogottesdienst. Rund um den Heiligen Abend tut das der blaue Kirchenanhänger der Evangelischen Jugend gleich vier mal: am 24. Dezember (18 und 23 Uhr), am 25. Dezember (18 Uhr) und am 31. Dezember (17 Uhr), stets am Interspar-Parkplatz im Eisenstädter Einkaufszentrum Haidäcker Park. „Aus den Erfahrungen des letzten Jahres erwarten wir etwa 70 bis 100 Autos je Gottesdienst“, erklärt Diözesanjugendreferent Oliver Könitz. „Es kommen viele, die sonst nie in eine Kirche kommen könnten“, etwa Risikopatientinnen und -patienten. „Alle Konfessionen und auch Menschen ohne Bekenntnis sind dort vertreten.“ Während des Gottesdienstes können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer persönliche Fürbitten via SMS senden, die am Ende der Feier anonym vorgebracht werden.

Hybrid in Oberösterreich

Traditionelle Angebote vor Ort gibt es in den oberösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden Wallern, Eferding, Marchtrenk, Scharten und Thening. Doch mit Beginn der Coronakrise haben sich die fünf „WEMSchT“-Gemeinden zusammengetan und streamen seitdem ihre Gottesdienste – immer abwechselnd aus einer anderen Gemeinde. So auch zu Weihnachten. „Online ist eine gute Ergänzung zu den analogen Gottesdiensten. Wir haben rund 200 Zugriffe pro Onlinegottesdienst“, erklärt Andreas Hochmeir, Pfarrer in Wallern und Senior der Diözese Oberösterreich. Die fünf WEMSchT-Gemeinden blicken bereits auf vier Jahrzehnte Zusammenarbeit zurück, etwa mit Gottesdiensten zum Reformationstag und zu Pfingsten. Hochmeir feiert am Heiligen Abend um 15.30 Uhr mit der Gemeinde und im Stream auf bit.ly/Wemscht einen Kindergottesdienst: „In der Kinderweihnacht steht ein kurzes Krippenspiel im Mittelpunkt, dazu kurze Gedanken, Gebete und Weihnachtslieder.“

Plaudern gegen die Einsamkeit in der Diakonie

Der Einsamkeit am Heiligen Abend will die Diakonie einen Riegel vorschieben. Das 2020 gestartete „Plaudertischerl“ wird es heuer auch zu Weihnachten in Wien geben. „Während die einen das Fest im Kreise ihrer Familie verbringen und die Feiertage nutzen, um alte Freund*innen zu besuchen, ist es für viele die traurigste und einsamste Zeit des Jahres“, erklärt Projektleiterin Stefanie Meier. Das Plaudertischerl steht am Heiligen Abend von 10 bis 12 Uhr im Café Florianhof im achten Wiener Gemeindebezirk bereit. „Wir achten darauf, dass jede*r zu Wort kommt, gesehen wird und von sich erzählen kann. Die Besucher*innen werden auf Getränke und ein paar Snacks eingeladen. Etwas später stößt auch Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser dazu.“ Da die Plätze begrenzt sind bittet die Diakonie um Voranmeldung unter cynhqregvfpurey@qvnxbavr.ng. Alternativ gibt es rund um die Weihnachtsfeiertage auch virtuelle Plaudertischerl: www.plaudertischerl.at/virtuell.

ISSN 2222-2464

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