21.10.2021

Fachleute für mehr interreligiöse Kooperation im Religionsunterricht

Symposium an der KPH Wien/Krems erwartet „nächsten Schritt“

Als "Beitrag für eine religionssensible und pluralitätsoffene Schule" sieht Oberkirchenrat Karl Schiefermair Kooperation im Religionsunterricht. Foto: pixabay

Symposium an der KPH Wien/Krems erwartet „nächsten Schritt“

Wien (epdÖ) – Für eine Ausweitung der interreligiösen Kooperation im Religionsunterricht haben sich Fachleute am 15. und 16. Oktober bei Symposium an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems ausgesprochen. „Nach 20 Jahren Erfahrungen mit konfessionell-kooperativem Religionsunterricht kann Bilanz gezogen werden: Das Modell kommt bei Schülerinnen und Schülern wie auch Eltern gleichermaßen gut an“, zeigte sich Thomas Krobath, Vizerektor der KPH Wien/Krems, in einer Aussendung vom Donnerstag, 21. Oktober, überzeugt.

Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht bezeichnet die Unterrichtsform, bei der Kinder unterschiedlicher christlicher Konfessionen gemeinsam unterrichtet werden. Nun wäre es der „überfällige nächster Schritt“ im schulischen Religionsunterricht auch interreligiöse Kooperationen, also eine Zusammenarbeit der verschiedenen Religionsgemeinschaften und -gesellschaften, anzustreben, waren sich die internationalen Expertinnen und Experten in einer Bilanz der Tagung weitgehend einig.

Schiefermair: Kooperationsmodelle keine „Sparversion“ des regulären Religionsunterrichts

Den besonderen Stellenwert der Kooperation im Religionsunterricht als „Beitrag für eine religionssensible und pluralitätsoffene Schule“, betonte der für Bildungsfragen zuständige Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B. Karl Schiefermair. Als Voraussetzungen für die erfolgreiche Kooperation im Religionsunterricht nannte Schiefermair die Behandlung praktischer Fragen an den Schulstandorten. Die Verwendung von kooperativen Modellen als „Sparversion“ eines regulären Religionsunterrichts müsse zudem vermieden werden.

Für die Leiterin des Erzbischöflichen Amtes für Schule und Bildung, Andrea Pinz, sind Bedeutung und Wert des konfessionellen Religionsunterrichts für die Entwicklung junger Menschen in einer solidarischen Gesellschaft unumstritten: „Die entscheidende Frage ist, welche Organisationsformen es braucht, damit Religionsunterricht auch in Zukunft in der Schule wirksam bleibt und Schule aktiv mitgestaltet“, so die Schulamtsleiterin. Sie wünscht sich „mehr Dynamik und mehr Mut im konzeptionellen Denken, ein kontinuierliches Zusammenschauen von Forschung und Praxis sowie förderliche schulrechtliche Rahmenbedingungen“.

Weitere Teilnehmer des Symposiums waren unter anderem Carla Amina Baghajati (Schulamt der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich), Cansu Duran (Schulamt der Aleviten), Andrea Lehner-Hartmann (Universität Wien), Ioan Moga (orthodoxe Theologie), Friedrich Schweitzer (Uni Tübingen) und Zekirija Sejdini (Uni Innsbruck).

ISSN 2222-2464

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