09.10.2019

Diakonie-Direktorin Moser will kostenlose Ausbildung für Pflegeberufe

Zudem Aufnahme in Mangelberufsliste gefordert

Pflegende Familienangehörige würden Lücken im System nicht mehr schließen, warnt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Foto: pixabay

Zudem Aufnahme in Mangelberufsliste gefordert

Wien (epdÖ) – Eine kostenlose Ausbildung für alle Pflegeberufe fordert die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser. Zudem plädiert Moser für die Ausweitung des Fachkräftestipendiums, um Menschen während der Ausbildung den Lebensunterhalt zu finanzieren. In einem Hintergrundgespräch gemeinsam mit dem Consulting-Unternehmen Deloitte wünscht sich Moser darüber hinaus die Aufnahme aller Pflegeberufe in die Mangelberufsliste – das würde die Zuwanderung von geschultem Personal aus EU-Drittstaaten erleichtern. Die Tageszeitungen „Der Standard“ und „Die Presse“ haben über das Gespräch am Montag, 7. Oktober berichtet.

Wer letztlich für Pflege zahle sei zwar ein wichtiger Punkt, aber „nicht die erste Frage“, wird Moser im Standard zitiert. Die Qualität der Pflege werde davon nämlich nicht berührt – Altwerden solle weniger als Kostenfaktor verstanden werden. Was es brauche sei vielmehr eine umfassende Reform, die auch die Situation der Pflegenden stärker berücksichtige. Pflegende Angehörige würden die Lücken künftig nicht mehr schließen können. Wie schon in Stellungnahmen vor den Nationalratswahlen steht Moser daher dem Vorschlag des Ex- und wahrscheinlich künftigen Bundeskanzlers Sebastian Kurz skeptisch gegenüber, wonach pflegende Familienmitglieder einen Bonus von bis zu 1500 Euro im Jahr bekommen sollen.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Diakonie | Pflege | Moser | Politik

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