01.07.2020

Über 380.000 Unterschriften für Klimavolksbegehren

Kirchliche Umweltbeauftragte freuen sich über „achtbares Ergebnis“

Der Schulterschluss der Religionsgemeinschaften für die Bewahrung der Schöpfung solle erhalten bleiben, sagt der neue Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten, Markus Gerhartinger. Foto: wikimedia/Neil Palmer/CIAT/cc by sa 2.0

Kirchliche Umweltbeauftragte freuen sich über „achtbares Ergebnis“

Wien (epdÖ) – Markus Gerhartinger, neu gewählter Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten, spricht von einem „achtbaren“ Ergebnis des Klimavolksbegehrens: Mehr als 380.000 Stimmberechtigte unterschrieben bis Montagabend für Anliegen wie die Verankerung des Klimaschutzes in der Bundesverfassung, eine nachhaltige Mobilität und Energie oder den Stopp für klimaschädliche Treibhausgase. Damit wurde die 100.000er-Hürde für eine Behandlung im Parlament locker übersprungen.

Volksbegehrenssprecherin Katharina Rogenhofer, die vergangene Woche gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Michael Chalupka und weiteren hochrangigen Religionsvertretern für den Klimaschutz geworben hatte, äußerte sich zufrieden mit dem Ergebnis: Noch nie in der Geschichte habe es „eine so breite Allianz zwischen Wissenschaft, Bevölkerung, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen von Kunst und Kultur bis Glauben für mutigen Klimaschutz“ gegeben, sagte sie.

Der bisher einmalige Schulterschluss der Religionsgemeinschaften für die Bewahrung der Schöpfung soll erhalten bleiben und die Politik zu notwendigen Weichenstellungen motivieren, betonte Markus Gerhartinger. In der von ihm vertretenen Konferenz der kirchlichen Umweltbeauftragten in Österreich sind katholische und evangelische Fachleute vertreten, auch Kooperationen mit muslimischen Beauftragten habe es bereits gegeben.

Laut Gerhartinger soll vor allem die alljährliche „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober genutzt werden, um für Umweltanliegen zu werben und Vorzeigeprojekte vor den Vorhang zu holen: An jedem Tag der „Schöpfungszeit“ soll ein vorbildliches Projekt aus Pfarren und anderen christlichen Gemeinschaften im Internet (www.schoepfung.at) präsentiert werden und zur Nachahmung motivieren. Im kirchlich-religiösen Kontext sieht der Umweltfachmann bereits viel erfolgreiche Bewusstseinsarbeit geleistet. Bei der Energieeinsparung und Wärmegewinnung sei jedoch noch viel Potenzial für weitere Schritte in Richtung Schöpfungsgerechtigkeit vorhanden.

Der Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien wurde bei der jüngsten Konferenz der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs in Salzburg einstimmig zum neuen Sprecher und Nachfolger von Hemma Opis-Pieber (Graz-Seckau) gewählt; seine Stellvertreterin auf Bundesebene wurde die Biologin und Umweltbeauftragte der Erzdiözese Salzburg, Kathrin Muttenthaler. Beide werden diese Funktion vier Jahre lang ausüben.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Umwelt | Klimawandel | Schöpfung

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