22.09.2020

NÖ: Landeshauptfrau Mikl-Leitner dankte Evangelischer Frauenarbeit

Festakt zum 80-Jahr-Jubiläum in St. Pöltner Landhaus

Im Rahmen des Festakts: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Superintendent Lars Müller-Marienburg und Ute Kolck-Thudt, die Vorsitzende der Frauenarbeit in Niederösterreich (v.l.). Foto: NLK Pfeiffer

Festakt zum 80-Jahr-Jubiläum in St. Pöltner Landhaus

St. Pölten (epdÖ) – Als wichtigen Faktor für das Glaubensleben und in der sozialen Zusammenarbeit, insbesondere wenn es „um die Anliegen und Bedürfnisse der Frauen geht“, bezeichnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Evangelische Frauenarbeit in Niederösterreich bei der Feier zu deren 80-jährigem Bestehen am Freitag, 18. September, im St. Pöltner Landhaus. Bei schwierigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der aktuellen Coronakrise seien Einrichtungen wie die Evangelische Frauenarbeit von großer Bedeutung, die Hilfe und Unterstützung gewährleisteten und damit „große Vorbilder im täglichen Handeln und Tun sind“.

Der niederösterreichische evangelische Superintendent Lars Müller-Marienburg brachte in seinen Grußworten drei Wünsche für die Zukunft von Frauen in Gesellschaft und Kirche zum Ausdruck. So sollten Männer und Frauen besser sehen lernen, „was über Männer und Frauen im scheinbar harmlosen Gewand gesagt wird“. Damit verwies Müller-Marienburg auf noch immer weit verbreiteten Alltagssexismus. „Frauen und Männer müssen den feministischen Blick noch viel besser beherrschen.“ Zweitens forderte er, „dass wir uns in einen Lebensstil ohne Gewinner und Verlierer einüben“, der eine Befreiung für Männer und Frauen wäre und für den die Entwicklungszusammenarbeit, in der sich die Frauenarbeit stark engagiert, ein Zeichen sei. Drittens kritisierte Müller-Marienburg die mangelnde Präsenz von Frauen in kirchlichen Leitungsämtern. Nähmen sie doch höhere Positionen ein, so würden sie oft als „goschert, bossy und unangenehm“ dargestellt. „Sie können es nicht richtig machen. Egal welche Entscheidung sie treffen, ob introvertiert zufrieden oder ambitioniert kompetitiv: Es wird ihnen zum Nachteil ausgelegt“, und zwar von Frauen und von Männern. „Männer müssen aufhören, Frauen diese Falle zu stellen. Frauen müssen aufhören, Frauen diese Falle zu stellen.“

Im Zuge der Festveranstaltung wurden von Mikl-Leitner mit Baukje Leitner-Pijl, Dorothea Seiferth und Gerlinde Trübl auch drei Persönlichkeiten der Evangelischen Frauenarbeit in Niederösterreich für ihr jahrzehntelanges Engagement mit Ehrenzeichen des Landes ausgezeichnet. Ute Kolck-Thudt, Vorsitzende der Evangelischen Frauenarbeit Niederösterreich, dankte für die Anerkennung und die Möglichkeit, diese Festveranstaltung im Landhaus abzuhalten. Dies sei auch Ausdruck dafür, dass dem Land die Anliegen der Evangelischen Frauenarbeit „am Herzen liegen“.

Bei der Feier im Landhaus standen neben dem offiziellen Festakt unter anderem auch eine Führung und ein ökumenischer Gottesdienste auf dem Programm, der von Pfarrerin Birgit Lusche und Pfarrerin Ulrike Nindler gestaltet wurde. Unter den Festrednerinnen waren auch Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser, Hannah Satlow, Bildungsreferentin von Brot für die Welt, und die Vorsitzende des Weltgebetstags Österreich, Brigitte Zinnburg.

ISSN 2222-2464

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.