04.06.2024

EU-Wahl: Appell der evangelischen Umweltbeauftragten

Kanatschnig: Es braucht Wähler:innen mit Verantwortung statt Politik mit Gummistiefel

Angesichts der massiven Überschwemmungen rufen die evangelischen Umweltbeauftragten die Wähler:innen auf, bei der EU-Wahl „ihre persönliche Verantwortung für die Schöpfung gerade bei diesem so entscheidenden Wahlgang konkret wahrzunehmen“. (Foto: Depositphotos/LenswOrld)

Kanatschnig: Es braucht Wähler:innen mit Verantwortung statt Politik mit Gummistiefel

Wien (epdÖ) – Die Evangelischen Umweltbeauftragten rufen die Wähler:innen auf, ihre Verantwortung für die Schöpfung bei den EU-Wahlen am 9. Juni wahrzunehmen. Hintergrund ihrer aktuellen Presseaussendung sind die „noch nie dagewesenen Überschwemmungen“ im Südwesten Deutschlands. „Es war zu erwarten, dass die Klimaveränderung auch rund um die Wahlen in der EU katastrophale Auswirkungen haben wird“, schreibt Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Österreich im Namen der Umweltbeauftragten.

Weiters kritisiert er „das gewohnte Bild: Politiker treten mit Gummistiefel vor die Kamera und versprechen den zutiefst Betroffenen finanzielle Unterstützung. Genauer: Unterstützung durch Steuergeld für jahrzehntelanges politisches Versagen im Klimaschutz.“ Bei Fortsetzung dieses Weges würden jedoch menschliches Leid und volkswirtschaftliche Schäden jedes Jahr weiter zunehmen.

„Sofort und konsequent mit wirksamen politischen Rahmenbedingungen gegen die weitere Erderhitzung gerade im besonders von den Klimafolgen gefährdeten Europa vorzugehen“, sehen die Umweltbeauftragten als die einzige Chance, „diese Teufelsspirale zu beenden“. Vorsorge im Klimabereich sei wesentlich billiger als die Sanierung eingetretener Schäden, „sofern diese überhaupt noch sanierbar sind“, warnt Kanatschnig.

Wichtige politische Weichenstellungen

Das zeitliche Fenster für die Umstellung von Sanierung auf Vorsorge stehe, so die Umweltschutzbeauftragten, nur mehr bis 2030 offen. „Um zu verhindern, dass sich die unerwünschten Auswirkungen der Erderhitzung nicht auch noch gegenseitig verstärken und damit der Klimawandel menschheitsbedrohende Ausmaße annimmt, müssen die wichtigen politischen Weichenstellungen bis 2030 erfolgen.“

Dieser noch zur Verfügung stehende Zeitraum falle mit der Legislaturperiode des am 9. Juni neu zu wählenden EU-Parlaments zusammen. „Noch nie waren die Wahlen für die Zukunft der EU so entscheidend wie diesmal“, zeigt sich Kanatschnig überzeugt. „Die evangelischen Umweltbeauftragten rufen die Wähler:innen daher auf, ihre persönliche Verantwortung für die Schöpfung gerade bei diesem so entscheidenden Wahlgang konkret wahrzunehmen.“

ISSN 2222-2464

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