31.08.2015

Bischof Bünker: „Auch Flüchtlinge haben etwas zu geben“

Ökumenischer Gottesdienst beim "Forum Alpbach"

Das Generalthema beim "Forum Alpbach" lautet heuer "UnGleichheit". (Foto: Ph. Naderer)

Ökumenischer Gottesdienst beim „Forum Alpbach“

Innsbruck (epdÖ) – Beim ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des „Forums Alpbach“ hat der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker für eine Gesellschaft plädiert, in der ein „Miteinander möglich wird, wo auch die Gaben und Fähigkeiten der Geflüchteten willkommen sind und gebraucht werden“. Es gebe niemanden, der nichts beizutragen und gar nichts zu geben habe. „Und da ist niemand, der so viel besitzt, dass er nicht auf die Gaben anderer angewiesen ist“, sagte Bünker beim Gottesdienst am Sonntag, 30. August, den er gemeinsam mit dem Kärntner römisch-katholischen Diözesanbischof Alois Schwarz gestaltete.

Das „Anwachsen der Ungleichheit“ sei eines der größten Probleme der heutigen Gesellschaft. Im Blick auf die sozialen Folgen zeige sich: „Je größer die Ungleichheit der Einkommen innerhalb einer Gesellschaft, desto größer ist die soziale Destruktivität“, so der Bischof. Eine gerechtere Verteilung würde einer Gesellschaft „auch seelisch guttun, auch wenn ich nicht dem Traum anhänge, es könne je eine Gesellschaft ohne Ungleichheiten geben“.

„Ausbaden“ müssten es die, „denen ohnehin das Wasser schon bis zum Hals steht“, kritisierte Bünker und nannte in diesem Zusammenhang Mindestrentner, Empfänger der Mindestsicherung, nicht Versicherte, Arme und von Armut Gefährdete, vor allem ältere Arbeitslose, alleinerziehende Frauen, Jugendliche ohne guten Schulabschluss und mit Migrationshintergrund und vor allem die Asylsuchenden. „Statt ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, werden sie beschämt, müssen oft ihre Realität verstecken und fürchten, sozial ausgegrenzt zu werden, oder müssen wie die Menschen auf der Flucht ihr Leben riskieren.“

Das „Forum Alpbach“ dauert noch bis 4. September und steht heuer unter dem Generalthema „UnGleichheit“.

ISSN 2222-2464

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