22.05.2024

Ute-Bock-Preis geht an Imam Demir und Rabbiner Hofmeister

Ebenso an Verein „Nachbarinnen“ – Moser würdigt „Botschafter des sozialen Zusammenhalts“

Bei der Preisverleihung (v.li): Alexander Pollack (SOS Mitmensch), Imam Demir, Rabbiner Hofmeister, Diakoniedirektorin Maria Katharina Moser und SOS Mitmensch Geschäftsführerin Gerlinde Affenzeller. (Foto: SOS Mitmensch/Michael Pöltl)

Ebenso an Verein „Nachbarinnen“ – Moser würdigt „Botschafter des sozialen Zusammenhalts“


Wien (epdÖ) – Der Ute-Bock-Preis für Zivilcourage, den „SOS Mitmensch“ verleiht, geht heuer an Imam Ramazan Demir und Rabbiner Schlomo Hofmeister sowie das Sozialassistentinnen-Projekt „Nachbarinnen“. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden am 21. Mai im vollen Wappensaal des Wiener Rathauses überreicht.

Demir und Hofmeister, die sich seit Jahren für religionsübergreifenden Respekt und gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzten, hätten angesichts der „dramatischen Zuspitzung des Nahost-Konflikts“ ihren Einsatz zur Aufklärung von Vorurteilen intensiviert. „Die Aufklärungsarbeit der beiden religiösen Funktionsträger kann in der aktuellen Zeit, die oftmals von großer Polarisierung geprägt ist, gar nicht hoch genug geschätzt werden“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

In ihrer Preisrede für die Friedens- und Verständnisarbeit von Imam Ramazan Demir und Rabbiner Schlomo Hofmeister betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser: „In ihrem Projekt ‚Botschafter des sozialen Zusammenhalts‘ führen sie Schüler:innen an die religiöse Praxis von Judentum und Islam heran, an die Frieden stiftenden Potenziale dieser Religionen, und sensibilisieren auch für die Gewalt unterstützenden Potenziale. Dieses Projekt hat an Dringlichkeit gewonnen durch den grausamen Anschlag der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober, der eine Spirale der Gewalt in Nahen Osten ausgelöst hat.“

Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky erklärte in seinen Würdigungsworten für den Verein „Nachbarinnen“: „Die ‚Nachbarinnen‘ sind ein ganz besonders geglücktes Exemplar von konkretem Handeln. Sie betreiben aufsuchende Sozialpolitik. Sie warten nicht, bis jemand Hilfe sucht, sondern sie gehen aus eigener Initiative auf Menschen zu, die mit Problemen konfrontiert sind, und leisten einen entscheidenden Beitrag, um gemeinsam mit den Betroffenen die Probleme zu lösen. So wurde über die Jahre vielen tausend Menschen geholfen.“ Der Verein „Nachbarinnen“ hilft isoliert lebenden Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, in die Mitte der Gesellschaft zu finden. In den 10 Jahren ihres Bestehens haben die „Nachbarinnen“ knapp 4.000 Familien nachhaltig betreut.

ISSN 2222-2464

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