23.12.2021

Podcast: Stimmen zu Weihnachten

Michael Chalupka, Thomas Hennefeld und Maria Katharina Moser über ein Fest in „dornigen Zeiten“

"Die dornigen Zeiten verwandeln sich durch die Menschwerdung Gottes", betont Bischof Chalupka in Anspielung auf sein Lieblingsweihnachtslied "Maria durch den Dornwald ging". Foto: pixabay

Michael Chalupka, Thomas Hennefeld und Maria Katharina Moser über ein Fest in „dornigen Zeiten“

Von „Weihnachten in dornigen Zeiten“ spricht Bischof Michael Chalupka in seinen heurigen Weihnachtsgedanken. Er verbindet die herausfordernde Zeit der Pandemie, unter deren Bedingungen das Weihnachtsfest auch heuer wieder stattfinden muss, mit seinem liebsten Lied der Advent- und Weihnachtszeit: „Maria durch ein Dornwald ging“. Mit dem ungeborenen Jesuskind noch im Herzen verwandelten sich die Dornen zu Rosen, heißt es in dem Lied. In wenigen Sätzen werde so die ganze Weihnachtsgeschichte präsent, betont Chalupka. „Die dornigen Zeiten verwandeln sich durch die Menschwerdung Gottes“, so die zuversichtliche Weihnachtsbotschaft des Bischofs.

Hennefeld: „So werden wir die Welt nicht retten können“

Für eine Gesellschaft, „in der Menschen aufeinander achten und in der vor allem die Schwachen und Verletzlichen, für die ja Gott zuallererst Mensch geworden ist, besonders geschützt werden“, plädiert der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld in seiner heurigen Weihnachtsbotschaft. Wenn ein Teil der Bevölkerung gegen die Covid-Maßnahmen demonstriert und nur eigene Rechte bzw. die eigene Freiheit einfordert; wenn die reichen Länder sich mit Impfstoff eindecken und die armen auf der Strecke bleiben; wenn an den Grenzen Europas die Mauern und Zäune immer höher werden; wenn die Staaten trotz des massiven Voranschreitens des Klimawandels nach wie vor nur auf eigene Vorteile schauen – „dann werden wir die Welt so nicht retten können“, mahnt Hennefeld. Gott ist zu Weihnachten Mensch geworden, um die ganze Welt zu retten. So gelte es, „Verantwortung füreinander zu tragen, sich auch um die Freiheit und die Rechte der anderen zu kümmern und gemeinsam die wunderbare Schöpfung Gottes zu bewahren, damit auch die Generationen nach uns noch eine Lebensgrundlage vorfinden“.

Moser: „Wir sind zuerst von Gott Beschenkte“

Beschenkt werden und selbst schenken ist zutiefst mit der Erfahrung von Weihnachten verbunden. Das betont Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in ihrem Weihnachtsgedanken. Moser verweist auf den evangelischen Theologen Miroslav Wolf. Dieser habe das Geheimnis von Weihnachten so formuliert: „Gott beschenkt uns, damit wir im Rahmen unserer Möglichkeiten selber Schenkende werden können.“ Schenken sei etwas ganz Wesentliches für das Christentum und auch für eine christliche Lebenshaltung. Wichtig sei freilich die Reihenfolge: „Wir sind zuerst von Gott Beschenkte und werden als Beschenkte selbst zu Schenkenden.“

ISSN 2222-2464

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