10.09.2020

Nach Brand in Moria: Diakonie startet Nothilfe

Moser: „Inbegriff des Totalversagens europäischer Flüchtlingspolitik“

„Moria ist zum Inbegriff des Totalversagens der europäischen Flüchtlingspolitik geworden, das jetzt im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Inferno geführt hat“, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Foto: Google Maps

Moser: „Inbegriff des Totalversagens europäischer Flüchtlingspolitik“

Moria/Wien (epdÖ) – Die Diakonie Katastrophenhilfe hat gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation „Stand by me Lesvos“ die Nothilfe für das brennende Flüchtlingscamp auf der Insel Lesbos gestartet. 13.000 Flüchtlinge seien obdachlos und versuchen, aus den Flammen zu fliehen. „Alles brennt, die Menschen fliehen“, berichtete „Stand by me Lesvos“, auf Social Media. Postings anderer Organisationen und Aktivisten, so wie auch Ärzte ohne Grenzen bestätigen dies.

„Moria ist zum Inbegriff des Totalversagens der europäischen Flüchtlingspolitik geworden, das jetzt im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Inferno geführt hat“, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und bekräftigt einmal mehr die eigene langjährige Forderung sowie die vieler anderer Hilfsorganisation wie u.a. Ärzte ohne Grenzen, die Schutzsuchenden von der Insel Moria „dringend zu evakuieren“

Moria ist nur einer von fünf dieser „Hotspots“

Moria ist einer von fünf EU-Hotspots in Griechenland, ursprünglich eingerichtet, um in der EU ankommende Asylsuchende zu registrieren und dann rasch aufzuteilen auf die EU-Mitgliedsstaaten. Für 42.000 Menschen – über die Hälfte sind Frauen, Kinder und Jugendliche – gibt es kein Weiterkommen. Im Camp Moria, das für 3.000 Flüchtlinge ausgelegt ist, sind es 20.000.

Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet vor Ort mit der Flüchtlingshilfsorganisation „Stand by me Lesbos“ im Lager Moria auf Lesbos zusammen. LehrerInnen, UnternehmerInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft haben sich vor Jahren zusammengeschlossen um Flüchtlinge und InselbewohnerInnen in der gemeinsamen schwierigen Situation zu unterstützen. Weil es dort kein trinkbares Fließwasser gibt, wurden die Menschen bis dato vor allem mit lebensnotwendigem Trinkwasser versorgt.

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Kennwort: Flüchtlingshilfe Griechenland
diakonie.at/brandkatastrophe-moria

ISSN 2222-2464

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