25.06.2003

KEK-Vollversammlung tagt in Trondheim

Fragen der europäischen Erweiterung und der Ökumene stehen im Mittelpunkt des großen Treffens der Konferenz Europäischer Kirchen.

Fragen der europäischen Erweiterung und der Ökumene stehen im Mittelpunkt des großen Treffens der Konferenz Europäischer Kirchen.

Trondheim, 25. Juni 2003 (epd Ö) Die Haltung der Kirchen zur europäischen Einigung und Erweiterung sowie die Ökumene stehen im Mittelpunkt der 12. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), die am Mittwoch, 25. Juni, im norwegischen Trondheim beginnt. An dem ökumenischen Treffen, das bis 2. Juli dauert, nehmen rund 350 Delegierte aus 126 europäischen Kirchen und mehr als 40 assoziierte Organisationen teil. Zudem werden mehrere Hundert Gäste erwartet. Für Skandinavien stellt das Treffen die größte ökumenische Versammlung seit vielen Jahren dar.

Die Konferenz steht unter dem Leitwort „Jesus Christus heilt und versöhnt – unser Zeugnis in Europa“. Die Evangelische Kirche A.B. in Österreich wird bei der Konferenz durch Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner und Synodalpräsident RA Dr. Peter Krömer vertreten, die Evangelische Kirche H.B. hat Pfarrerin Mag. Sabine Neumann delegiert. Am Freitag spricht Krömer vor der Vollversammlung zum Thema „Charta Oecumenica – Mehrheits- und Minderheitskirchen“. Dabei wird der Synodalpräsident auch auf die Ergebnisse der KEK-Konsultationen in Wien eingehen.

Bei der Trondheimer Vollversammlung geht es um eine Bestandsaufnahme zur Ökumene in Europa seit 1997. Auch die Schwerpunkte für die künftige Arbeit sollen beraten werden. Hier dürften Überlegungen eine Rolle spielen, zusammen mit dem katholischen Rat der Europäischen Bischofskonferenzen eine dritte Europäische Ökumenische Versammlung noch in diesem Jahrzehnt zu organisieren. Die aktuelle Debatte über die geplante europäische Verfassung wird ebenfalls eine Rolle spielen. Zusammen mit der Kommission der katholischen Bischofskonferenzen in der EU hatte sich die Brüsseler KEK-Filiale intensiv an den Beratungen des europäischen Reformkonvents beteiligt.

Offiziell wird die Versammlung am Donnerstag mit einem Gottesdienst im Dom von Trondheim eröffnet, an dem König Harald V. von Norwegen und der norwegische Ministerpräsident, Kjell Magne Bondevik, teilnehmen werden. Die Predigt hält der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., der Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen ist. Hauptredner bei der Eröffnungsveranstaltung ist Kenneth Kaunda, ehemaliger Präsident von Sambia. Das Programm der Versammlung, die alle sechs Jahre stattfindet, umfasst neben den Plenarsitzungen Gottesdienste, Bibelarbeiten, Anhörungen sowie kulturelle Veranstaltungen. Vorgesehen sind zudem Neuwahlen zum KEK-Zentralausschuss.

Der KEK gehören 126 protestantische, orthodoxe, anglikanische und altkatholische Kirchen aus 37 europäischen Ländern an. Dabei reicht das Spektrum von der mitgliederstärksten Russisch-Orthodoxen Kirche über die Kirche von England, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die lutherischen Kirchen Nordeuropas und des Baltikums bis hin zu protestantischen Minderheitenkirchen etwa in Belgien, Italien, Portugal und Spanien. Überdies zählt die KEK 43 assoziierte Mitgliedsorganisationen.

ISSN 2222-2464

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