27.02.2019

Karfreitag: Initiatoren von Online-Petition wollen „weiterkämpfen“

Protestläuten evangelischer Kirchenglocken vor Nationalratssitzung

Als Protest gegen die geplante Neuregelung des Karfreitags läuteten vor der Sitzung des Nationalrats die Glocken an evangelischen Kirchen. Foto: epd/Uschmann

Protestläuten evangelischer Kirchenglocken vor Nationalratssitzung

Wien/Villach/St. Pölten (epdÖ) – Als „großen Affront und als Ignoranz der Evangelischen Kirche gegenüber“ bezeichnete der Kärntner Superintendent Manfred Sauer die Entscheidung der Regierung, den Karfreitag für Evangelische zu streichen, dafür einen „persönlichen Feiertag“ für alle einzuführen. Er sei mit der Regelung überhaupt nicht einverstanden, könne auch die „differenziert positive Einschätzung“ Bischof Michael Bünkers nicht teilen, sagte Sauer gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. In Kärnten seien viele geschockt über das Ergebnis. Sauer, der gemeinsam mit der niederösterreichischen Superintendentialkuratorin und Synoden-Vizepräsidentin Gisela Malekpour eine Online-Petition gestartet hatte, die bis Mittwoch, 27. Februar, von rund 28.500 Menschen unterschrieben worden war, gab an, „weiterkämpfen“ zu wollen. Ein Termin für eine Übergabe der Unterschriften an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) vor der Abstimmung im Nationalrat am 27. Februar sei nicht zustande gekommen, nun überlege man eine Übergabe in den nächsten Tagen. Eine alternative Möglichkeit sei ein Termin bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen, um dort auf das Anliegen aufmerksam zu machen. Vor Beginn der Nationalratssitzung, in der das Gesetz beschlossen werden sollte, läuteten um 9 Uhr auf Initiative von Sauer und seinem Amtskollegen Matthias Geist die evangelischen Kirchenglocken in Kärnten und Wien.

„Zutiefst enttäuscht“ über das Ergebnis zeigte sich die Mitiniatorin der Online-Petition, Gisela Malekpour. Sie finde es zwar gut, dass der halbe Feiertag gefallen sei, gleichzeitig aber unglücklich, dass wir den „Karfreitag verloren haben“. Gegessen sei jedoch noch nichts, denn „inwieweit die jetzt angedachte Lösung rechtlich halten wird steht noch in den Sternen“.

Die Online Petition finden Sie hier: https://mein.aufstehn.at

ISSN 2222-2464

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