05.07.2021

Internationale ökumenische Bodenseewallfahrt zum Auftakt der Schöpfungszeit

Start am 4. September in Bregenz

Mit dem Schiff geht es von Bregenz nach Lindau und Romanshorn und wieder retour. Foto: epd/Uschmann

Start am 4. September in Bregenz

Feldkirch (epdÖ) – Christinnen und Christen verschiedener Kirchen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz starten heuer erstmals gemeinsam in die kirchliche Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober). Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), die deutsche Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) laden unter dem Motto „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“ am Samstag, 4. September, zu einer ökumenischen Bodenseewallfahrt.

Das Programm beginnt um 11 Uhr mit einem Morgenlob am Hafen von Bregenz und einer anschließenden orthodoxen Wasserweihe. Danach fahren die Teilnehmenden mit dem Schiff nach Lindau zu einem Mittagsgebet auf der bayerischen Landesgartenschau. Anschließend geht es zu einem Gottesdienst nach Romanshorn, wo auch das 50-jährige Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) gefeiert wird. Die Rückkehr nach Bregenz ist gegen 20.30 Uhr geplant.

„Gottes Schöpfung ist Aufgabe und Verheißung zugleich – nur gemeinsam können wir den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, erfüllen.“ Das betont ÖRKÖ-Vorsitzender Domdekan Rudolf Prokschi im Vorwort eines Gottesdienstheftes, das anlässlich der Wallfahrt erschien. „Ohne Wasser kann kein Leben existieren und es ist Aufgabe der Menschen, für die Bewahrung der Schöpfung und die Reinheit des Wassers Sorge zu tragen“, so der ÖRKÖ-Vorsitzende. Er hat das Vorwort gemeinsam mit dem ACK-Vorsitzenden Erzpriester Radu Constantin Miron, dem AGCK-Vorsitzenden Milan Kostresevic und Dekanin Christine Schürmann, Vorsitzende der ACK in Bayern, verfasst.

In den Gottesdiensten, die auf katholischen, evangelischen und orthodoxen Traditionen bzw. Liturgien beruhen, werde deutlich, „dass es in den Kirchen auf je unterschiedliche Art und Weise gelingen kann, das Lob des Schöpfers, die Mahnung angesichts der Zerstörung der Schöpfung und den bleibenden Auftrag an uns Menschen zu ihrer Bewahrung ins Wort und vor Gott zu bringen“.

Die Vorsitzenden der Ökumenischen Räte hoffen zudem, dass nicht nur am Bodensee, sondern an vielen Orten in Österreich, Deutschland und der Schweiz ökumenische Gottesdienste zum Tag der Schöpfung abgehalten werden. Auch dafür solle das Gottesdienstheft als Anregung und Ermutigung dienen. Es steht auf der Website der ACK kostenlos zum Download bereit: shop.oekumene-ack.de.

Orthodoxe Initiative

Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ eingeladen, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: Mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen, katholische und evangelische Ortskirchen folgten. 2007 weitete die dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) dies aus und empfahl, „dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten“.

ISSN 2222-2464

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