19.03.2022

Fürbitte

Michael Chalupka über Kirche in Zeiten des Krieges

"Wenn wir hier in Österreich in unseren Gottesdiensten für den Frieden beten und Fürbitte halten, dann tun wir das auch stellvertretend für die, die ihre Gemeinschaft nicht mehr öffentlich leben können und dürfen." Foto: pixabay/epd

Michael Chalupka über Kirche in Zeiten des Krieges

Menschen helfen, spenden, bringen Flüchtlinge unter, in den Kirchen wird für den Frieden gebetet. Das alles geschieht in Österreich, in den Nachbarländern der Ukraine, aber vor allem auch in der Ukraine selbst. Darüber berichtet der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine Pavlo Shvarts in einem Telefonat mit der Zeitschrift „die Kirche“:

Nur „dort, wo keine aktiven Kriegsoperationen ausgeführt werden, finden Gottesdienste statt. Dort, wo Kirchen als Notunterkunftszentren gebraucht werden, verzichten wir auf die gewohnten Gottesdienste. In vielen Orten sind Versammlungen von Menschen in Kirchengebäuden schlicht gefährlich. Ich persönlich konnte seit dem Kriegsbeginn keine Gottesdienste halten, weil ich mit Menschen unterwegs war. Die Kirchen sind jetzt auf diakonische Maßnahmen konzentriert. In Charkiw arbeite ich mit meinem Kollegen, dem Baptistenpastor, zusammen. Von dort aus versorgen wir die in der Stadt verbliebenen Menschen mit humanitärer Hilfe.“

In der Kathedrale der Lutherischen Kirche in Moskau feiert der evangelische Erzbischof von Moskau keine Gottesdienste mehr. Als Gegner des Krieges musste er aus Russland fliehen. Wenn wir hier in Österreich in unseren Gottesdiensten für den Frieden beten und Fürbitte halten, dann tun wir das auch stellvertretend für die, die ihre Gemeinschaft nicht mehr öffentlich leben können und dürfen.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Chalupka | Frieden | Ukraine

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