06.04.2011

Evangelisches Zentrum nutzt neuen „Ökostrompool“

Tendis: "Entscheidende Frage ist: Was fördere ich mit meinem Geld?" - Aufruf zur Beteiligung am "Ökostrompool"

Pfarrer Norman Tendis ruft alle Pfarrgemeinden, evangelische Einrichtungen und Privathaushalte auf, sich am "Ökostrompool" zu beteiligen.

Tendis: „Entscheidende Frage ist: Was fördere ich mit meinem Geld?“ – Aufruf zur Beteiligung am „Ökostrompool“

Wien (epd Ö) – Das Evangelische Zentrum, Sitz des Kirchenamtes und Ort der Fort- und Ausbildung der VikarInnen und ReligionslehrerInnen, ist dem neuen „Ökostrompool“ beigetreten. Damit nutzt das Gebäude in Wien-Währing künftig sauberen Ökostrom. „In dieser Zeit sind nicht nur gute Worte, sondern mutige Entscheidungen notwendig“, erklärt Oberkirchenrat Karl Schiefermair angesichts der Atomkatastrophe in Japan. „Gegenüber Uneinsichtigkeit, Vorurteilen und teilnahmsloser Resignation müssen Kreativität und Engagement für mehr Klimagerechtigkeit und gegen Strom aus Atomkraftwerken gesetzt werden. Im Angebot des ‚Ökostrompools‘ finden wir diese Elemente. Dass zusätzlich Geld gespart werden kann, freut uns natürlich“, so der Oberkirchenrat im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Ziel sei, „dass sich alle kirchlichen Gebäude und die der kirchlichen Werke im ‚Ökostrompool‘ wiederfinden“.

Bis jetzt wurden in den evangelischen Pfarrgemeinden von insgesamt 1689 MWh Gesamtstrombedarf bereits 334 MWh auf Ökostrom umgestellt. Überraschend viel Atomstrom beinhalte der Strom-Mix der üblichen Anbieter wie STEWAG-STEG, KELAG oder Switch (EVN), kritisiert der Kärntner Pfarrer Norman Tendis, der im Rahmen seiner Tätigkeit für den kirchlichen Prozess „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ den „Ökostrompool“ koordiniert. Tendis ruft die Pfarrgemeinden, evangelischen Einrichtungen und Privathaushalte auf, sich am „Ökostrompool“ zu beteiligen: „Die entscheidende Frage ist: Welche Art von Kraftwerk produziert meinen Strom, was fördere ich mit dem Geld, das ich mit meiner Stromrechnung bezahle: jemanden, der Atomkraftwerke und fossile Kraftwerke betreibt und baut, oder jemanden, der ausschließlich Ökostrom-Kraftwerke baut und betreibt?“

Als Einkaufsgemeinschaft wird der Evangelischen Kirche in Österreich ein günstigerer Ökostromtarif von der AAE Naturstrom GmbH gewährt, deren Strom CO2- und atomstromfrei ist. Der Umstieg ist einfach: Die letzte Stromrechnung wird an „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ geschickt, danach erhält man ein persönliches Ökostromangebot zu den Konditionen des Strompools, das bei der Entscheidung über einen Wechsel helfen soll. Es ist auch möglich, nur mit einzelnen Zählern zu wechseln und bei anderen den ursprünglichen Anbieter beizubehalten. Ein Wechsel bei allen Gebäuden der evangelischen Kirche spare laut Tendis mindestens 300 Tonnen CO2-Ausstoß ein (das entspricht über 1 Mio. PKW-Kilometern) sowie mindestens 230 Gramm radioaktiven Abfall. Zusätzlich bringe in fast allen Bundesländern der Umstieg auch eine finanzielle Einsparung.

„Wenn die Privathaushalte mitmachen, ist das Potential natürlich ungleich höher“, hofft Tendis. Aufgrund der zu erwartenden Kosteneinsparungen und des hohen Interesses, das sich bereits jetzt zeige, könne die erforderliche Mindestpoolgröße binnen kurzem erreicht werden. Tendis empfiehlt, den Umstieg „so schnell wie möglich“ zu vollziehen. „Ökostrom ist nicht gleich teuer, sondern ist einfach schlau!“, resümiert der Pfarrer.

Nähere Informationen bei Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens Österreich, Pfarrer Mag. Norman Tendis, St. Ruprechter Platz 6, 9523 Landskron, jvqy@fcrrq.ng, Tel. 04242/41 712 (mobil 0699/188 77 225), evang.at/projekte/wirtschaft-leben/.

ISSN 2222-2464

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