29.03.2023

„Energy WITH Spirit“: Startschuss für solidarische Energiegemeinschaft

Energie aus Photovoltaik-Anlage soll sozial benachteiligten Menschen zugutekommen

Mit der solidarischen Energiegemeinschaft sollen zehn Prozent der erneuerbaren Energie sozial benachteiligten Menschen zur Verfügung gestellt werden (Foto: Pixabay/andreas160578)

Energie aus Photovoltaik-Anlage soll sozial benachteiligten Menschen zugutekommen

Wien (epdÖ) – Nach über einem halben Jahr Projektvorbereitung ist vor kurzem der Startschuss zu „Energy WITH Spirit. Die solidarische Energiegemeinschaft“ gefallen. Das bis 28. Februar 2026 laufende evangelisch-diakonische Pionierprojekt zielt darauf ab, die Herausforderungen der Energiekrise zu bewältigen, indem vulnerable Bevölkerungsgruppen aktiv in die Energiewende einbezogen werden.

Neun Projektpartner*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sowie dem evangelisch-diakonischen Bereich wollen im Rahmen der „Smart Cities Initiative“ des Klima- und Energiefonds das evangelische Realgymnasium Donaustadt und das Schülerheim des Evangelischen Waisenversorgungsvereins in Bad Goisern großflächig mit einer Photovoltaik-Anlage ausstatten und solidarische Energiegemeinschaften nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket (EAG-Paket) gründen. Das EAG sieht vor, die österreichische Stromversorgung bis 2030 zu 100 Prozent auf erneuerbare Energieträger umzustellen.

Mit der Erneuerbaren Energiegemeinschaft sollen neben der Eigennutzung zehn Prozent der gemeinsam produzierten Energie bzw. des erwirtschafteten Gewinns sozial benachteiligten und armutsbetroffenen Personen – in Armut lebende Menschen, Personen in der Grundversorgung (v.a. subsidiär Schutzberechtigte) sowie „Working Poor“, d.h. von Armut bedrohten Erwerbstätigen – zur Verfügung gestellt werden.

Eine Besonderheit des Projekts ist, dass Trägereinrichtungen wie die Diakonie Bildung und das Schülerheim Bad Goisern als „Prosumer“ fungieren können. Demnach können Immobilien nutzende Menschen wie Kinder mit sozialpädagogischem Förderbedarf und deren Betreuer*innen sowie Schüler*innen, Lehrkräfte und nicht-lehrendes Personal einen Teil der produzierten Energie auch selbst konsumieren.

Das Projekt ermögliche auch „Wissensvermittlung und Energie-Bildung im Zuge von Workshops mit den Prosumern der Energiegemeinschaft“, erklärt Ralf Dopheide, Projektpartner, Landschaftsgärtner und Umweltbeauftragter der Evangelischen Diözese A.B. Wien.

Superintendent Geist: Im solidarischen Miteinander

„Es geht um ein solidarisches Miteinander, wenn wir uns als Christinnen und Christen auch in der Energiewirtschaft einbringen“, betont der Wiener Superintendent Matthias Geist. Dabei werden „Leuchtturm-Projekte“ verwirklicht, an denen sich die Neuorientierung zeigen soll. Geist erhofft sich von diesem Projekt „die theologische und kirchliche Verortung einer neuen Solidargemeinschaft“. Hinsichtlich der Trendwende in der Energiewirtschaft seien „noch viele Schritte im Dienste des Lebens zu überlegen und zu setzen“, ist Geist überzeugt.

Mehr zur solidarischen Energiewende auf: www.energywithspirit.at

ISSN 2222-2464

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