14.02.2022

Die Natur hat „Reichtum und Kraft“

Schöpfungsbotschafter und Altbischof Herwig Sturm im Portrait

Die Kirchen müssten im Klimaschutz für eine „ehrliche Inventur und öffentliche Vermittlung der wissenschaftlichen Erkenntnisse“ eintreten, so Altbischof Herwig Sturm. Foto: epd/Uschmann

Schöpfungsbotschafter und Altbischof Herwig Sturm im Portrait

Klagenfurt (epdÖ) – Von 1996 bis 2007 war Herwig Sturm Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Jetzt ist der Wahlkärntner, der im August seinen 80. Geburtstag feiert, Botschafter für das Jahr der Schöpfung. Er hofft, dass in diesem Jahr viele Mitchristinnen und Mitchristen zusammenkommen und ihre Kräfte bündeln. „Im ersten Lockdown konnte ich im Frühjahr täglich das Erwachen der Natur miterleben und habe so nahe wie noch nie deren Reichtum und Kraft erlebt“, erzählt er im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Sein Zugang zur Klimafrage sei das dankbare Staunen über die wunderbare Schönheit unseres Planeten. „Ein weiteres Motiv zum Engagement ist die wiederholte Ermutigung durch die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, dass wir nicht auf verlorenem Posten stehen, sondern dass alles, was wir schon jetzt im Sinn einer nachhaltigen Energiewende tun, bereits ein Teil der erhofften Zukunft ist und uns selbst sowie der ganzen Schöpfung nur nützlich sein kann.“ Den Kirchen komme eine besondere Aufgabe bei der Bewahrung der Schöpfung zu. Die politische Dimension ihrer Aufgabe bestünde darin, für eine „ehrliche Inventur und öffentliche Vermittlung der wissenschaftlichen Erkenntnisse“ einzutreten.

„Die Interessen der Gewinner unserer fossilen Wirtschaft aufzudecken und sich für Gesetze und ein internationales Regelwerk einzusetzen, dass nur mehr eine nachhaltige Wirtschaft noch Gewinn bringt, das wäre die prophetische Aufgabe und Chance einer Kirche, die zur Botschafterin des Schöpfers wird“, so der Altbischof. Konkret erhofft er sich vom Jahr der Schöpfung, dass Gemeinden gefordert werden, ihre Möglichkeiten zu einem sparsameren und effizienteren Umgang mit Energie wahrzunehmen, und die Initiativen, die daraus entstehen, auch in die Ökumene mit anderen Kirchen hineinwirken lassen.

ISSN 2222-2464

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