27.10.2021

Christlich-jüdischer Koordinierungsausschuss wählte neue Vorstandsmitglieder

Ausschuss feierte 65-jähriges Bestehen

"Es sind es die kleinen Schritte, die den Glauben an ein Verstehen fördern können", betonte Oberkirchenrat Karl Schiefermair in seinem Grußwort an die Generalversammlung. Foto: epd/Uschmann

Ausschuss feierte 65-jähriges Bestehen

Wien (epdÖ) – Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat vier neue Vorstandsmitglieder. Die Generalversammlung wählte am Dienstag, 26. Oktober, Stefan Fleischner-Janits, evangelischer Pfarrer in Wien-Alsergrund, Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Katholischen Bibelwerkes, Awi Blumenfeld, Leiter des Instituts für Jüdische Religion an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems und Mitchell Ash, Präsident des Israel Studies Center Vienna in das Leitungsgremium. Im Rahmen der Generalversammlung wurde der frühere methodistische Superintendent Helmut Nausner zum Ehrenpräsidenten des Koordinierungsausschusses ernannt. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Die Generalversammlung war geprägt von den Feierlichkeiten zum 65-jährigen Bestehen des Koordinierungsausschusses. Dabei wurden Grußworte von Vertreterinnen und Vertretern aus Christentum und Judentum verlesen. Oberkirchenrat Karl Schiefermair betonte in seinem Schreiben an die Generalversammlung: „Auch wenn wir noch meilenweit weg sind von einem von tiefem Verständnis getragenen christlich-jüdischen Verhältnis, so sind es die kleinen Schritte, die den Glauben an ein Verstehen fördern können. Dazu brauchen wir Erfahrungen in einem Tora-Lernen, um nicht nur über ein Judentum zu lernen, sondern mit Jüdinnen und Juden die Grundlagenarbeit zu verstärken.“ Der innerhalb der römisch-katholischen Bischofskonferenz für Ökumene und Kontakte zum Judentum zuständige Bischof Manfred Scheuer unterstrich: „Ohne den Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit würden wir in Österreich nicht da stehen, wo die Beziehung zwischen Kirchen und die jüdischen Gemeinden heute tragfähig ist und Früchte trägt. Und wir werden Ihren Dienst auch in Zukunft brauchen – in einer anderen Generation mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten.“ Der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister erinnerte daran, dass die jüdische Bevölkerung in Österreich die Bemühungen des Ausschusses „anerkannt und sich ihrerseits dem durch den Koordinierungsausschuss vermittelten Gesprächsangebot der christlichen Gemeinden und ihrer geistlichen Führung geöffnet hat, was nach den Jahrhunderten der Feindseligkeiten kein leichter Schritt war. Es ist jedoch gelungen, das Misstrauen in den Annäherungsversuch abzubauen.“

ISSN 2222-2464

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