11.09.2021

Agape

Michael Chalupka über ein Versöhnungsprojekt in den Bergen

"In einem entlegenen Teil Europas, hoch in den Cottischen Alpen Italiens, öffnete 1951 ein Zentrum seine Tore, dass sich diesem Gedanken der Versöhnung verschreiben hatte." Foto: wikimedia/F. Ceragioli/cc by sa 3.0

Michael Chalupka über ein Versöhnungsprojekt in den Bergen

Die Jugendlichen Europas sollte sich begegnen und sich versöhnen, nachdem sie sich im 2. Weltkrieg als Feinde gegenübergestanden hatten. In einem entlegenen Teil Europas, hoch in den Cottischen Alpen Italiens, öffnete 1951 ein Zentrum seine Tore, dass sich diesem Gedanken der Versöhnung verschreiben hatte. Das ökumenische Zentrum Agape, der kleinen protestantischen Kirche der Waldenser in der Provinz Turin, feiert an diesem Wochenende seinen 70. Geburtstag.

Vor mehr als 30 Jahren durfte ich Teil dieses sozialen und spirituellen Experiments sein und drei Jahre dort leben. Mit vielen anderen habe ich in diesen 70 Jahren gelernt, dass keine Initiative, keine Kirche oder Bewegung zu klein ist, um eine Veränderung beim Einzelnen und in der Gesellschaft zu bewirken. Und ich habe gelernt, dass Versöhnung möglich ist, auch dann, wenn sie chancenlos scheint.

Junge Menschen, die in Agape, gelernt haben ihre Überzeugungen zu vertreten, taten das auch in ihrem späteren Wirken, wo auch immer sie das Leben hingestellt hat. Einige engagierten sich in ihren Kirchen, sind heute Gemeindeleiter, Pfarrer oder Bischöfinnen, andere engagierten sich politisch, sind heute kommunal engagiert oder in europäischen Regierungen. Eines, haben sie alle gelernt. Versöhnung ist möglich, denn wir Leben aus der Liebe, der Agape. „Und die Liebe wird niemals aufhören.“, wie es im 1. Korintherbrief heißt.

ISSN 2222-2464

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Ökumene | Chalupka

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