11.12.2023

Synode verabschiedet aktualisierte Standortbestimmung zu Kirche und Diakonie

Moser: „Basis für diakonische Identität und Arbeit in Österreich“

Nöte ändern sich“: Die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser vor der Generalsynode. (Foto: epd/Dasek)

Moser: „Basis für diakonische Identität und Arbeit in Österreich“


Eisenstadt (epdÖ) – Die Generalsynode der Evangelischen Kirche A. und H.B. in Österreich hat am 9. Dezember eine überarbeitete Version des Dokuments „Diakonie – Standortbestimmung und Herausforderungen“ einstimmig beschlossen. Die Grundsatzerklärung aus dem Jahr 1997 wurde zuletzt 2013 aktualisiert, eine neuerliche Überarbeitung sei aus mehreren Gründen angezeigt gewesen. „Ich bin dankbar dafür, dass wir diese Standortbestimmung haben“, sagte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser vor der Synode. Sie sei die Basis für diakonische Identität und Arbeit in Österreich.

In vielen Punkten sei das Papier immer noch hervorragend, heißt es im Motivenbericht. In manchen Punkten jedoch sei es nach zehn Jahren nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. So fehlten etwa die Aspekte Klimaneutralität/Klimagerechtigkeit sowie Menschenrechte. Ebenso seien neue sozialstaatliche Problemlagen entstanden, wie die Versorgungskrise in den Bereichen Pflege, Gesundheit und Kinderbetreuung. „Nöte ändern sich“, brachte Moser die Lage auf den Punkt.

Ergänzungen finden sich nun etwa im Bereich sozialer Problemlagen, die immer mehr in die Mittelschicht hineinragen. Neu eingefügt wurde auch eine Bezugnahme auf das Theologische Schöpfungspapier der Evangelischen Kirche, das von der Generalsynode im Juni verabschiedet wurde. Auch das Kapitel zu Mission sei in seiner Kürze schwer verständlich und wurde nun erklärender formuliert. Nicht zuletzt feiert die Diakonie in Österreich 2024 ihr 150-jähriges Bestehen, erinnerte Moser, „ein schöner Anlass für eine Überarbeitung“.

Das Grundsatzpapier beschreibt in mehreren Absätzen das Verhältnis von Kirche und Diakonie. So sei Diakonie eine Form kirchlicher Gemeinschaft, diakonisches Handeln beginne mit der Wahrnehmung von Not, Diakonie übe die Geschwisterlichkeit der Menschen ein. Weiters befasst es sich mit der Diakonie als organisierter Nächstenliebe, mit Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich sowie Klimagerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit. „Diakonie als gelebte Nächstenliebe verkündet das Evangelium, indem sie es tut“, heißt es in dem Grundsatzpapier. Insofern sei diakonische Kirche immer auch missionarische Kirche.

Die aktualisierte Grundsatzerklärung finden Sie hier.

ISSN 2222-2464

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