05.06.2023

Superintendent Geist: „Lange Nacht der Kirchen wichtiges Fenster zu Fragen der Zeit“

Rund 320.000 Menschen besuchten am 2. Juni österreichweit kirchliche Veranstaltungen

Zahlreiche Kirchen – wie hier die evangelische Glaubenskirche in Wien-Simmering – erfreuten sich bei der „Langen Nacht der Kirchen“ regen Interesses. (Foto: epd/Link)

Rund 320.000 Menschen besuchten am 2. Juni österreichweit kirchliche Veranstaltungen

Wien (epdÖ) – Nach den letzten Jahren mit coronabedingten Einschränkungen ist die „Lange Nacht der Kirchen“ wieder auf großes Interesse gestoßen. Rund 320.000 Menschen in 693 Kirchen und kirchlichen Einrichtungen in ganz Österreich haben am 2. Juni die vielfältigen Angebote der „Langen Nacht der Kirchen“ genutzt. Bei österreichweit 2.552 Veranstaltungen haben Interessierte Musik der verschiedensten Stilrichtungen, Diskussionen und Talks über Gott und die Welt sowie Meditationen und Gebete erlebt.

Der Wiener Superintendent Matthias Geist hat ein positives Resümee der „Langen Nacht der Kirchen“ gezogen. Für ihn war auch diese Nacht wieder „ein wichtiges, wenn auch viel zu seltenes Fenster zu den drängenden Fragen der Zeit“. Er wolle vor allem vor einer gesellschaftlichen Spaltung in „gut“ und „böse“ bzw. „wir“ und „ihr“ warnen. Das dürfe man nicht hinnehmen. Versöhnung zwischen Menschen und Lebenshaltungen könne nur durch Interesse aneinander und versöhnliche Zeichen beginnen, betonte Geist.

Einen Höhepunkt dieser „Langen Nacht“ stellte für Geist das Friedenszeichen in der Seestadt Aspern beim „Campus der Religionen“ dar. Vertreter von sechs Religionsgemeinschaften berichteten von ihrer Weggemeinschaft und dem Lernen voneinander „auf Augenhöhe“. Der „Langen Nacht“ werde es weiterhin auch guttun, den Blick nicht nur auf Ökumene und interreligiöse Begegnungen zu legen, zeigte sich der Superintendent überzeugt. Die Gesellschaft drohe, zwischen ideologischen Gruppen auseinanderzubrechen, auch solchen, die sich als atheistisch oder agnostisch begreifen. Deshalb sei es auch ein Auftrag der Kirchen, sich konstruktiv auf den Dialog mit jenen Menschen einzulassen, die „Religion an sich“ ablehnen oder jede Form von öffentlicher Glaubensausübung bekämpfen, so Geist.

In Südtirol, Tschechien und Teilen der Schweiz fand am gleichen Abend ebenfalls die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. An der tschechischen „noc kostelu“ beteiligten sich 1.692 Kirchen mit insgesamt 5.463 Veranstaltungen, in der Schweiz waren es 2.351 Veranstaltungen in 748 Kirchen und in Südtirol 103 Veranstaltungen in 47 Kirchen. Die nächsten beiden Termine für die „Lange Nacht der Kirchen“ – jeweils wieder an einem Freitag – sind der 7. Juni 2024 sowie der 23. Mai 2025.

ISSN 2222-2464

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