23.12.2019

Rettet die Kinder!

Michael Chalupka über den „Tag der unschuldigen Kinder“

Der „Tag der Unschuldigen Kinder“ wäre ein guter Tag dafür, dass viele europäische Länder gemeinsam Kinder aus den furchtbaren Bedingungen in Flüchtlingslagern in Griechenland retten. Im Bild das Flüchtlingscamp in Moria. Foto: Cathsign/wikimedia

Michael Chalupka über den „Tag der unschuldigen Kinder“

Zwischen den Jahren gibt es einen Feiertag, der sich mir schon als Kind besonders eingeprägt hat. Heute am 28. Dezember ist der Tag der unschuldigen Kinder. Er erinnert an den bethlehemitischen Kindermord des Königs Herodes. Herodes ließ alle Erstgeborenen aus Angst um seine Herrschaft ermorden. Die Familie Jesu entkam nur durch ihre Flucht nach Ägypten.

In der Steiermark und in Kärnten gibt es den Brauch, dass an diesem Tag die Kinder „Frisch und Gsund“-Schlagen gehen. Mit einer Rute bewaffnet üben sie in sanfter Form Vergeltung für den Kindermord des Herodes, wünschen Gesundheit und bekommen dafür Süßigkeiten oder Kleingeld als Dank.

Der Tag der Unschuldigen Kinder und der Brauch des „Frisch und G’sund“-Schlagens sollen uns daran erinnern, dass es nichts Abscheulicheres gibt als Gewalt gegenüber unschuldigen Kindern.

Gewalt an Kindern passiert auch heute noch, in den Familien, aber auch aus politischen Gründen. In den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln auf Moria und Lesbos leben Kinder unter furchtbaren hygienischen, sozialen und psychischen Bedingungen. Es gibt nun in Deutschland die Überlegung, wenigstens einen Teil dieser Kinder zu retten. Der Tag der Unschuldigen Kinder wäre ein guter Tag dafür, dass sich viele europäische Länder, darunter auch Österreich, dieser Initiative anschließen. Denn es gibt nichts Schrecklicheres, als Gewalt gegen Kinder zuzulassen.

(Bildlizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Schlagworte

Flüchtlinge | Kinder | Chalupka

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.