15.05.2024

Regierung lud Religionsvertreter zum Runden Tisch

Zentrale Themen u.a. Religionsfreiheit und Einsatz gegen Antisemitismus

Bundeskanzler Nehammer und Kultusministerin Raab trafen im Bundeskanzleramt Religionsvertreter zum informellen Austausch. (Foto: Österreichische Bischofskonferenz)

Zentrale Themen u.a. Religionsfreiheit und Einsatz gegen Antisemitismus

Wien (epdÖ) – Zu einem informellen Austausch in das Bundeskanzleramt in Wien luden am 14. Mai Bundeskanzler Karl Nehammer und Kultusministerin Susanne Raab die Spitzenvertreter der Kirchen und Religionen. An dem Runden Tisch nahmen für die Evangelische Kirche Bischof Michael Chalupka und Oberkirchenrätin Ingrid Bachler sowie für die Katholische Kirche der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, und Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka teil.

Für das Judentum waren IKG-Präsident Oskar Deutsch und IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele gekommen. Die Islamische Glaubensgemeinschaft wurde von Präsident Ümit Vural vertreten, die Orthodoxe Kirche von Metropolit Arsenios Kardamakis. Seitens der Bundesregierung nahm neben Kanzler Nehammer und Susanne Raab auch der Leiter des Kultusamtes, Florian Welzig, an der Begegnung teil.

Bei dem Gespräch wurden u.a. der Beitrag der Religionen für den friedlichen Zusammenhalt in der Gesellschaft, ein gemeinsamer Einsatz gegen Antisemitismus, die Beziehungen zwischen Staat und Kirche, Religionsfreiheit sowie die Bedeutung des Religionsunterrichts thematisiert. Erzbischof Franz Lackner hob den hohen Stellenwert der Religionsfreiheit hervor, die vielfach bedroht bzw. missachtet werde. Lackner berichtete vom kürzlich stattgefundenen Besuch der pakistanischen christlichen Menschenrechtsaktivistin Katherine Sapna, die ihm von der dramatischen Lage der unter Verfolgung und Diskriminierung leidenden Christen in Pakistan erzählte.

Lackner zeigte sich auch betroffen vom massiven Anstieg antisemitischer Vorfälle in Österreich und international. Die Kirche in Österreich stehe Israel und dem Judentum gegenüber in doppelter Solidarität und doppelter Verantwortung, betonte der Vorsitzende der römisch-katholischen Bischofskonferenz: Zum einen aufgrund der jüdischen Wurzeln des Christentums, zum anderen, „da sich in unserer Heimat der brutale Versuch, das Erwählte Volk gänzlich auszurotten, ereignet hat“, unterstrich Lackner, der zu einem noch intensiveren Dialog zwischen Staat und Religionen sowie den Religionen untereinander aufrief. Einig waren sich die Religionsvertreter im gemeinsamen Einsatz gegen Extremismus und Terror. Religion dürfe nicht von extremistischen Ideologien missbraucht werden, lautete das Fazit.

Der hochkarätige Austausch im Bundeskanzleramt war bereits das zweite Treffen dieser Art. Ein erster Runder Tisch hatte auf Einladung des Bundeskanzlers vergangenen November stattgefunden.

ISSN 2222-2464

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