08.06.2022

Lange Nacht der Kirchen 2022 im Zeichen des Friedens

Von Lichterwanderung bis Septembertestament: Umfassendes Programm in vielen Bundesländern

Die evangelische Kirche bietet in der Langen Nacht der Kirchen ein umfassendes Programm wie etwa eine Nachtführung über den evangelischen Friedhof rund um die Christuskirche in Wien-Favoriten. (Foto: EDW / Stephan Schönlaub)

Von Lichterwanderung bis Septembertestament: Umfassendes Programm in vielen Bundesländern

Wien (epdÖ) – Kirchen in ganz Österreich öffnen am Freitag, dem 10. Juni 2022, abends wieder ihre Tore. Im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ stellen zahlreiche kulturelle und spirituelle Veranstaltungen das Miteinander und den Frieden in den Mittelpunkt. Gebete und Gottesdienste sind ebenso Teil des umfassenden Angebots wie Ausstellungen, Diskussionen und Vorträge sowie Musik, Tanz und Kabarett. Dabei haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich mit aktuellen gesellschaftlichen, religiösen und sozialen Themen auseinanderzusetzen und die Kirchen aus anderen Blickwinkeln kennenzulernen. Viele Programmpunkte stehen dabei ganz im Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Kriege, insbesondere in der Ukraine. Um 19.45 Uhr wird in allen Kirchen das Programm für fünf Minuten unterbrochen, um in Stille der Menschen an den Kriegsschauplätzen auf der Welt zu gedenken.

Auch zahlreiche evangelische Pfarrgemeinden in mehreren Bundesländern bieten in der Langen Nacht der Kirchen heuer wieder ein vielfältiges Programm. So beginnt in der südburgenländischen Pfarrgemeinde Neuhaus am Klausenbach um 20 Uhr eine Orgelandacht, in deren Anschluss in die Besonderheiten der Orgel eingeführt wird. Um 21.15 Uhr brechen die Besucher*innen zu einer gemeinsamen Lichterwanderung zur Burgruine Neuhaus/Dobra auf. Ein Nachtgebet unter Mitwirkung des „Singkreises“ um 22.30 Uhr mit einer anschließenden Agape am Kirchplatz vor der evangelischen Kirche schließt den Abend ab.

Ebenfalls Musik vom Feinsten bietet die evangelische Christuskirche Wels. Nach dem Posaunenchor der Evangelischen Pfarrgemeinde Wels um 19 Uhr sorgt der a cappella Chor „Soundbar“ aus Wien für stimmungsvolle Klänge. Zu einer ökumenischen Andacht um 19 Uhr lädt die evangelische Kirche der Frohen Botschaft in Waidhofen an der Thaya. „Ein bunter Liederstrauß“ mit dem Albert Reiter Kammerchor erwartet die Besucher*innen um 19.45 Uhr, der alte Liebeslieder, neue Songs, Volkslieder und Wienerisches zum Besten gibt. Schließlich präsentiert der Künstler und Landschaftsfotograf Wolfgang Dolak um 21 Uhr „Schöpfung in Bildern“.

In Wien hat von 17 Uhr bis 22 Uhr das Bibelzentrum mit seiner inzwischen fertig gestellten neuen Dauerausstellung seine Türen für neugierige Besucher*innen von Nah und Fern geöffnet: Wer schon immer einmal mit einer originalgetreuen Druckpresse eine Bibelseite drucken wollte, über das 500-jährige Jubiläum von Martin Luthers „Septembertestament“ mehr wissen möchte oder sich auf eine Weltreise mit der inzwischen in 719 Sprachen übersetzten Bibel begeben möchte, ist am kommenden Freitag im Bibelzentrum an der richtigen Adresse. Für aus der Ukraine geflüchtete Menschen stellt das Bibelzentrum biblische Schriften zur Verfügung, darunter auch beliebte „Kinderbibeln zum Selbstgestalten“ in ukrainischer Sprache. Dabei können Kinder vielfältig kreativ biblische Texte malen und gestalten.

Hoch hinaus und tief hinunter geht es für Besucherinnen und Besucher in Krypten, unterirdischen Begräbnisorten und Kirchtürmen: Die Franziskanerkirche öffnet von 18 bis 22 Uhr ihre Gruft. Sportliche Menschen sind um 19.30 Uhr aufgerufen, in der Canisiuskirche in Wien-Alsergrund den 85 Meter hohen Kirchturm laufend zu bezwingen. Mystisch wird es schließlich um 22 Uhr rund um die Christuskirche in Wien-Favoriten bei einer Nachtführung über den evangelischen Friedhof.

Seit 2005 ist die Lange Nacht der Kirchen Teil des Lebens der christlichen Kirchen in Österreich und zugleich das größte ökumenische Erfolgsprojekt aller 16 im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich vertretenen christlichen Glaubensgemeinschaften geworden. Nachdem die Veranstaltung 2021 als überwiegend digitales Event stattfand, wird es heuer wieder primär ein Vor-Ort-Programm der über 300 Pfarren, Gemeinden und Institutionen in den Bundesländern geben.

ISSN 2222-2464

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