30.06.2023

Landessuperintendent Hennefeld: Christlicher Glaube verändert den Blickwinkel

Generalsynode: Gedenken an Peter Karner und Erika Tuppy

„Vom Kreuz her und vom Licht der Auferstehung schaut die Welt anders aus“ – Landessuperintendent Thomas Hennefeld (li.) mit dem Präsidium der Generalsynode, (v.l.) der 2. Vizepräsidentin Gabriele Neubacher, Präsident Peter Krömer und dem 1. Vizepräsidenten Georg Jünger. (Foto: epd/Dasek)

Generalsynode: Gedenken an Peter Karner und Erika Tuppy

Wien (epdÖ) – Christlicher Glaube könne „für die einen ein Ärgernis, für die anderen eine Torheit“ darstellen, meinte der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld in seiner Predigt bei der Eröffnung der Generalsynode der Evangelischen Kirche A.u.H.B. am Freitagnachmittag in Wien. Aber: „Wenn uns jemand als Christ für verrückt hält, dann könnten wir das als Kompliment auffassen, dann könnte uns das sogar anspornen, das eine oder andere zu wagen, was gar nicht normal ist“, sagte Hennefeld. „Vom Kreuz her und vom Licht der Auferstehung schaut die Welt anders aus“, christlicher Glaube verändere den Blickwinkel, schärfe den Blick auf das, was „normal“ oder „abnormal“ sei.

Normal sei es, „jede Menge Autoverkehr zu erlauben, abnormal ist es, mit moderaten, fast hilflosen Mitteln Menschen auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen, wie das die Klimakleber tun“. Normal sei es auch, jeden Tag die Aktienkurse zu verfolgen „aber nicht die Zahl der Menschen, die ums Leben kommen, weil sie verhungern, im Krieg getötet werden oder im Meer ertrinken“. Normal sei es, Menschen mit allen Mitteln von Europa abzuhalten, und abnormal, „Geflüchteten menschenwürdig zu begegnen und die in Not sind aufzunehmen“. Normal sei es, Waffen in Unmengen zu produzieren, aber abnormal, „Wege des Friedens zwischen verfeindeten Völkern zu suchen“.

„Wir sollen uns auch daran erinnern, dass wir in unseren Gemeinden und Kirchen auch verrückte Geschichten erzählen, aber solche die dem Leben dienen, die uns beflügeln, die uns und andere freier und glücklicher machen können, die wir erzählen und glauben, weil wir von dieser Liebe Gottes umfasst und getragen sind“, schloss Hennefeld.

Zu Beginn der Generalsynode gedachten die Delegierten auch des langjährigen früheren reformierten Landessuperintendenten Peter Karner, der am 21. Dezember 2022 verstorben war. „Er war einer, der den Standpunkt und die theologische Position der Reformierten Kirche stark zum Ausdruck gebracht hat und auch in der Öffentlichkeit darauf hingewiesen hat, dass evangelisch nicht nur lutherisch sondern auch reformiert ist“, unterstrich der Präsident der Generalsynode, Peter Krömer.

ISSN 2222-2464

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