06.05.2014

Koch: „Erwachsenen und Kindern bei Trennungen beistehen“

Im Burgenland wurde die diesjährige Familienwoche eröffnet

Mit einem Pressegespräch wurde in Eisenstadt die diesjährige burgenländische Woche der Familie eröffnet, die unter dem Motto "Getrennt - und doch in Beziehung" steht. Am Podium: Karin Ritter (Volksliedwerk), Superintendent Manfred Koch, Landesrätin Verena Dunst, Susanne Hackl (Evangelische Frauenarbeit Burgenland), Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl und Caritas Burgenland-Direktorin Edith Pinter. (V.l., Foto: epdÖ/S.Janits)

Im Burgenland wurde die diesjährige Familienwoche eröffnet

Eisenstadt (epdÖ) – Scheidungen sowie Trennungen und die Folgen für die Kinder sind Themen der diesjährigen burgenländischen Familienwoche, die den Titel „Getrennt – und doch in Beziehung“ trägt. Vier von zehn Ehen werden im Burgenland geschieden, mit rund 44 Prozent liege die Scheidungsrate sogar über dem Bundesdurchschnitt. Der Hälfte der Trennungspaare gelinge es nicht, gemeinsam eine gute und förderliche Beziehung zu erhalten. Diesen Eltern und Kindern mit vielfältigen Angeboten zu helfen sei Ziel dieser Woche, so die ReferentInnen bei einem Pressegespräch am 6. Mai in Eisenstadt.

Die Tatsache, dass Paare sich trennen, sei nicht neu. Die entscheidende Frage sei, wie Kirche damit umgehen soll, erklärte Superintendent Manfred Koch. „Wir leben in einer Zeit, in der sehr viele Familien und Partnerschaften in die Brüche gehen. Beziehungen werden beendet, Scheidungen, Trennungen, Tränen, Streit, alles das belastet Erwachsene und Kinder.“ Kirche habe hier den Auftrag, den Menschen in ihren Lebenskrisen beizustehen und Hilfe auf dem Weg in die Zukunft zu bieten. Speziell Kindern müsse hier Unterstützung angeboten werden, stünden diese oft doch zwischen den Eltern. Und Koch betonte: „Wir wollen alle Menschen annehmen, auch wenn sie schuldig geworden sind. Wir nehmen alle Menschen vorbehaltlos an, auch wenn sie in gebrochenen Beziehungen oder getrennt leben.“

Die Familienwoche habe sich zu einem Sprachrohr für die Anliegen der Familien entwickelt, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl. „Wie jedes Jahr greift die Woche der Familie auch heuer ein Thema auf, das ebenso vielschichtig wie gesellschaftspolitisch relevant ist.“ Familienlandesrätin Verena Dunst hob hervor, dass Kinder und Jugendliche bei einer Scheidung beziehungsweise Trennung besonderen Schutz benötigen. „Auf Kinder ist in Krisensituationen besonders Bedacht zu nehmen. Kinder brauchen sowohl Mama als auch Papa in diesen schwierigen Situationen noch viel mehr als sonst“, so Dunst. Eltern müsse in diesem Zusammenhang klargemacht werden, dass sie trotz Trennung weiterhin Verantwortung für ihre Kinder tragen.

Unterstützung und Hilfe will auch das Volksliedwerk Burgenland anbieten. „Wir sind überzeugt, dass Singen und Musizieren in vielen Lebenslagen und in jedem Lebensalter heilend, beruhigend, gemeinschaftsbildend, stressabbauend und beglückend wirken“, unterstrich Karin Ritter, Geschäftsführerin des Volksliedwerks. Die Caritas Burgenland arbeite seit vielen Jahren mit Eltern in Trennungssituationen, erklärte Edith Pinter, Direktorin der Caritas im Burgenland. „Gemeinsam mit dem Verein ‚Rainbows‘ bieten wir spezielle Kurse für Kinder und Jugendliche an, die unter Trennungen leiden.“

Die Familienwoche im Burgenland wurde vor 14 Jahren gegründet. Die diesjährige Woche, die bis Mitte Juni dauert, wird von der Evangelischen Kirche im Burgenland und dem Volksliedwerk Burgenland gemeinsam mit der Allianz für Familien organisiert. Höhepunkte im vielfältigen Programm sind unter anderem das Kinderfest am 10. Mai in Oberschützen und der Vortragsabend am 15. Mai in Pöttelsdorf, an dem die Wiener Psychotherapeutin und evangelische Theologin Rotraud A. Perner zum Thema „Getrennt – und doch in Beziehung“ referieren wird. Im Anschluss wird der Vortrag bei einer Podiumsdiskussion besprochen. Nähere Informationen im Internet: www.woche-der-familie.at

ISSN 2222-2464

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