22.03.2023

Klaus Maria Brandauer nennt Dietrich Bonhoeffer als Glaubensvorbild

Der Mime liest am 23. März in der Wiener Franziskanerkirche Texte des 1945 von den Nazis ermordeten evangelischen Theologen

Klaus Maria Brandauer (hier bei den Nibelungenfestspielen 2019 in Worms) liest am 23. März in der Wiener Franziskanerkirche Texte von Dietrich Bonhoeffer. (Foto: wikimedia / Sven Mandel / CC-BY-SA-4.0)

Der Mime liest am 23. März in der Wiener Franziskanerkirche Texte des 1945 von den Nazis ermordeten evangelischen Theologen

Wien (epdÖ) – Der Schauspieler und gläubige Katholik Klaus Maria Brandauer hat in dem evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer ein Vorbild im Glauben gefunden. Es sei „sicherlich nicht jedermanns Sache, dass man sich dem Unrecht, dem Verbrechen entgegenstellt“, sagte er über den 1945 von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer. Genau das habe Bonhoeffer immer wieder getan und sei dafür lange eingesperrt und wenige Tage vor Ende des Krieges hingerichtet worden. „Wenn man die Briefe liest, die er seinen Eltern, aber vor allen Dingen auch seiner Verlobten geschrieben hat, dann ist man unglaublich beeindruckt und vor allem mit der Frage konfrontiert: Hätte ich das auch zustande gebracht?“, so Brandauer im Interview der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ (16. März).

Mit einer Benefiz-Lesung von Texten des Vertreters der Bekennenden Kirche unterstützt der vielfach ausgezeichnete österreichische Mime demnächst das Hilfswerk des Franziskanerordens „Franz Hilf“. Brandauer tritt am 23. März in der Wiener Franziskanerkirche (Franziskanerplatz 4, 19.30 Uhr) zugunsten ukrainischer Flüchtlinge auf. Musikalisch begleitet wird er dabei vom Solo-Cellisten der Wiener Philharmoniker, Franz Bartolomey.

Ein Text Bonhoeffers sei ihm sofort in die Augen gesprungen, sagte Brandauer: „Ich möchte glauben lernen.“ Aufgewachsen in einer katholischen Familie im Salzkammergut habe er gelernt, „mit dem lieben Gott umzugehen … Wenn man älter wird, beschäftigt man sich damit, dass es Menschen gab, die ihren Glauben nicht nur gelebt haben, sondern ihn auch richtig verstanden haben“. Ob er wie Bonhoeffer bis zur letzten Konsequenz gegangen wäre, wage er nicht zu behaupten. Jedenfalls sei der evangelische Theologe „ein großartiges Beispiel, dass man seinen Glauben hochhalten muss“. Er sei jedenfalls froh, aufgrund der Gedanken Bonhoeffers seinen Glauben zu vertiefen.

ISSN 2222-2464

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