14.02.2007

Kirchen planen gemeinsamen Auftritt zur Fußball-Europameisterschaft

Auf dem Weg zu einer Dachmarke für die Euro 08

Auf dem Weg zu einer Dachmarke für die Euro 08

Zürich/Wien (epd Ö) – Weit reichende Entscheidungen haben die Beauftragten der evangelischen und katholischen Kirchen aus der Schweiz und der Evangelischen Kirche Österreichs für die Fußballeuropameisterschaft 2008 am 13. Februar in Zürich getroffen. Am bemerkenswertesten ist sicher die Einigung auf eine gemeinsame Dachmarke für den Auftritt der Kirchen bei der Euro 08. Sechs Motive hatte die beauftragte Werbeagentur Wirz aus Zürich präsentiert, „letztendlich aber ist unsere Entscheidung doch relativ schnell gefallen“, bilanzierte Christoph Sigrist, reformierter Pfarrer am Zürcher Großmünster und nationaler Beauftragter der Euro 08 für die Schweiz. An dem Logo und dem Slogan wird nun weiter gearbeitet, um im März VertreterInnen aller Schweizer Austragungsorte sowie den Beauftragten aus Österreich, Pfarrer Mag. Marco Uschmann und Landeskurator Dr. Horst Lattinger, präsentiert zu werden. Uschmann, der bei der gestrigen Sitzung in Zürich dabei war, zeigte sich zufrieden: „Immerhin waren wir Lutheraner, Reformierte und Katholiken aus zwei Ländern, die einen Konsens erarbeitet haben.“ Selbstverständlich soll die Katholische Kirche in Österreich „auch ins Boot“ geholt werden. „Auch hier hat es schon Gespräche gegeben, in der nächsten Woche steht wieder eine Sitzung auf dem Programm.“

 

Gemeinsame Internetseite geplant

 

Ziel sei es, so Sigrist, „dass die Kirchen unter einer Dachmarke bei der Euro 08 auftreten. Diese Marke wird dann auf allen kirchlichen Publikationen erscheinen.“ Gedacht sei an eine gemeinsame Internetseite oder etwa an ein Arbeitsheft für die Pfarrgemeinden. Dem Zürcher Pfarrer steht Einiges bevor, werden doch drei Gruppenspiele in der größten Stadt in der Schweiz ausgetragen. „Der europäische Fußballverband UEFA rechnet mit mehreren hunderttausend Zuschauern. Nur ein Bruchteil davon hat Karten für das Stadion, der große Rest wird zum ‚Public Viewing’ zu der großen Leinwand am Zürichsee pilgern. Der Weg dorthin führt zwischen zwei evangelischen Kirchen hindurch.“

 

Ökumenisch und international

 

Am vergangenen Montag hatte die Arbeitsgruppe Euro 08 der Evangelischen Kirchen in Österreich ihre erste Sitzung. Neben Bischof Mag. Herwig Sturm arbeiten hier Landeskurator Dr. Horst Lattinger, Pfarrer Mag. Kaarlo Schörkl und Pfarrer Mag. Marco Uschmann mit. „Wir wollen eine ökumenische Arbeitsgruppe bilden, ähnlich wie es in der Schweiz bereits geschehen ist“, nannte Sturm als eines der Ziele. Erweitert werden solle die Gruppe fallweise um die Beauftragten der Österreichischen Austragungsorte Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck und Wien. „Wir werden auf mehreren Ebenen arbeiten“, so Sturm: Die nationale Ebene werde koordinieren, Material zur Verfügung stellen und landesweite Aktionen planen und umsetzen. Gedacht sei hier etwa an Fernsehgottesdienste zum Anstoß in Basel oder zum Endspiel in Wien. „Auf lokaler Ebene sind wir darauf angewiesen, dass die Pfarrgemeinden am Ort Aktionen setzen“, erzählt Sturm. Dafür sollen Arbeitshilfen wie etwa Gottesdienstentwürfe, KonfirmandInnenstunden oder Religionsstunden vorbereitet werden. Beide Arbeitsgruppen, die österreichische und die aus der Schweiz, werden gemeinsame Projekte erstellen und realisieren. Sturm: „Wir arbeiten dann ökumenisch und international zusammen.“

 

Die Euro 08 wird in den Ländern Österreich und Schweiz vom 7. Juni bis zum 29. Juni 2008 ausgetragen. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Deutschland hat rund eine Million Menschen auf der Fanmeile in Berlin das Endspiel zwischen Italien und Frankreich gesehen.

ISSN 2222-2464

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