21.01.2021

Kirchen beteten gemeinsam für Einheit der Christinnen und Christen

ÖRKÖ erinnert an verstorbenen Vorstand und Pressesprecher Leitenberger

Gestaltendes Element des Gottesdiensts war der Kreis mit der Kerze in der Mitte, der verschiedene Sichtweisen auf Gott symbolisieren sollte. Foto: grandchamp.org

ÖRKÖ erinnert an verstorbenen Vorstand und Pressesprecher Leitenberger

Wien (epdÖ) – In einem besonders von Gebet und Musik geprägten Online-Gottesdienst haben die Kirchen in Österreich gemeinsam die Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen begangen. Der Feier am Mittwoch, 20. Jänner, in der Methodistenkirche in Wien-Fünfhaus lag der liturgische Rahmen der ökumenischen Schwesterngemeinde von Grandchamp in der Schweiz zugrunde. Zentrales Element war dabei ein von den Schwestern gestaltetes Bodenbild, bestehend aus einer Kerze in der Mitte, einem sie umgebenden Kreis, und Bahnen, die vom Kreisbogen zur Kerze hinführen. „Die Kerze in der Mitte symbolisiert Gott“, unterstrich die evangelisch-methodistische Pastorin Esther Handschin. „Am Rande des Kreises können wir uns selbst vorstellen. Jeder und jede von uns sieht mit einer anderen Perspektive auf Gott. Je näher wir aber auf die Mitte unseres Glaubens zugehen, desto näher kommen wir auch einander.“ Das werde symbolisiert durch die Verbindungen, die vom Kreis zur Mitte laufen, so Handschin. Dieses Bild könne helfen, auch in der Krise miteinander in Verbindung zu bleiben und füreinander da zu sein. In der Liebe Gottes wachse die Sehnsucht nach Einheit und Versöhnung mit anderen. „Gott hilft uns, offen zu sein für die, die anders sind als wir. Das ist eine wichtige Frucht, eine Gabe, die die Spaltungen in uns selbst, zwischen uns und in der Welt heilen kann.“ Die Feier wurde live auf dem YouTube-Kanal der Evangelischen Kirche in Österreich gestreamt: evang.at/youtube

Bereits zu Beginn des Gottesdienstes erinnerte der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs an den erst zwei Tage zuvor verstorbenen ÖRKÖ-Vorstand und -Pressesprecher Erich Leitenberger: „Sein unvorbereiteter und plötzlicher Tod trifft uns sehr. Dankbar blicken wir auf das zurück, was wir mit Professor Leitenberger verbinden, seinen Einsatz für das Miteinander der Kirchen, seine Hingabe, seinen Dienst.“

An der Liturgie wirkten zahlreiche Kirchenvertreter mit. Vor Ort feierten der evangelisch-methodistische Superintendent und Ortspfarrer Stefan Schröckenfuchs und der Vorsitzende des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRKÖ), der römisch-katholische Domdekan Rudolf Prokschi. Andere waren mit Videoeinspielungen aus ihren Kirchen zugeschaltet. So lasen der evangelisch-lutherische Wiener Superintendent Matthias Geist, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura und der evangelisch-reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld Psalmen. Schriftlesungen kamen vom griechisch-orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis und dem altkatholischen Bischof Heinz Lederleitner. Fürbitten lasen der anglikanische Reverend Canon Patrick Curran und der baptistische Pastor Walter Klimt.

Für die musikalische Gestaltung zeichneten Kantorin Elisabeth Wolfbauer und Kantor Danylo Kolasa sowie Jeffrey Greiman am Klavier verantwortlich.

Die Kollekte des Gottesdiensts soll dem Projekt „Kirchen helfen Kirchen“ von Brot für die Welt zugute kommen, das sich vor allem für Kinder und Jugendliche in der syrischen Bürgerkriegsstadt Homs einsetzt, die an psychischen und physischen Beeinträchtigungen leiden. (Info: www.kirchen-helfen-kirchen.de)

ISSN 2222-2464

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