17.10.2023

Hennefeld zu Nahost-Konflikt: „Leid des anderen sehen“ als Schlüssel zum Frieden

Landessuperintendent unterstrich in ORF-Sendung „Was ich glaube“ Chance durch Friedensinitiativen

In „Was ich glaube“ hob Landessuperintendent Thomas Hennefeld Friedensinitiativen hervor, die „konkret angefangen haben, Brücken zu bauen zu dem jeweils anderen“. (ORF/Screenshot epd)

Landessuperintendent unterstrich in ORF-Sendung „Was ich glaube“ Chance durch Friedensinitiativen

Wien (epdÖ) – „Fassungslos“ zeigte sich Thomas Hennefeld, Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H.B., angesichts der „Bilder von den Gräueltaten und Grausamkeiten der Hamas in Südisrael“ sowie „der humanitären Katastrophe in Gaza“ am Sonntag, 15. Oktober, in der ORF-Sendung „Was ich glaube“. Zugleich brachte Hennefeld seine Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten zum Ausdruck. Er selbst habe im Laufe der letzten Jahre immer wieder Friedensinitiativen kennengelernt, die „konkret angefangen haben, Brücken zu bauen zu dem jeweils anderen, Jüdinnen und Juden, die zu Palästinensern in die Westbank gegangen sind und wissen wollten, wie sie dort leben“. Bei den Begegnungen zwischen Israelis und Palästinensern sei „Gemeinsames entstanden“.

Vorreiterinnen gewesen seien dabei Frauen wie etwa die christliche Palästinenserin Sumaya Farhat-Naser, die diese Begegnungen jüdischer und palästinensischer Frauen ermöglicht hätten. Diese Frauen hätten begonnen, „die Geschichten der anderen auch zu hören und zu verstehen, wodurch sie sich allmählich auch in die anderen einfühlen konnten“, erklärte Hennefeld. „Da entsteht ein neues Vertrauen, und daraus können auch Freundschaften entstehen“, sagte der Landessuperintendent. „Für mich ist ein Schlüssel zum Frieden, nicht nur das eigene Leid zu sehen, sondern auch das des anderen. Und alle diese Friedensinitiativen zielen darauf ab“, zeigte sich Hennefeld überzeugt.

Jesus selbst habe in dieser Region auf dem Berg der Seligpreisungen in Galiläa von Frieden gesprochen – „in der Zeit der Gewalt, der Not und des Leids, und er hat trotzdem daran festgehalten“. Hennefeld bekräftigte, dass die Bibel mit Shalom „mehr als die Abwesenheit von Krieg“ meine, sondern, „dass die Menschen in Frieden, in Sicherheit und Wohlergehen leben können. Und auch diese Visionen sind nicht im Frieden entstanden, sondern in extremer Notsituation“, hob Hennefeld hervor.

„So glaube ich, dass trotz aller Hoffnungslosigkeit im Meer von Fanatismus, Hass und Gewalt dieser Friede verwirklicht werden kann“, betonte der Landessuperintendent und fügte hinzu: „Es lohnt sich, für den Frieden zu arbeiten.“

ISSN 2222-2464

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