12.02.2014

Friedensprojekt in Unruheregion Bosnien-Herzegowina

Diakoniewerk unterstützt inklusiven und multiethnischen Kindergarten

Das Diakoniewerk Gallneukirchen betreibt seit mehr als einem Jahrzehnt in Mostar einen integrativen, multiethnischen Kindergarten. Foto: Diakoniewerk Gallneukirchen

Diakoniewerk unterstützt inklusiven und multiethnischen Kindergarten

Mostar (epdÖ) – Zu Protesten gegen politischen Stillstand und Korruption kam es am vergangenen Wochenende wieder in Bosnien-Herzegowina. Hunderte Menschen demonstrierten in Sarajevo und fordern Reformen. Nach wie vor gibt es in dem jungen Staat am Balkan zwei Landesteile – einen serbischen und einen muslimisch-kroatischen. Nationalistische Parteien blockieren die Entwicklung des Landes seit vielen Jahren.

Einen Beitrag zu einem anderen Klima im Land leistet das Diakoniewerk Gallneukirchen. Seit mehr als einem Jahrzehnt betreibt es in Mostar einen integrativen, multiethnischen Kindergarten und ist um Toleranz bemüht.

Das Diakoniewerk unterstützt seit 2002 den Kindergarten „Sunčani most“ – übersetzt „Sonnenscheinbrücke“ – und fördert, dass Kinder vorurteilsfrei miteinander spielen und voneinander lernen. Mehr als 400 Kinder aller ethnischen Gruppen, mit und ohne Behinderung und unterschiedlicher sozialer Herkunft wurden seit der Gründung bereits betreut. Engagierte bosnische, kroatische und serbische Kindergärtnerinnen bemühen sich dort tagtäglich, Vorurteile gegenüber Kindern mit Behinderung sowie kulturelle, religiöse und sprachliche Unterschiede zu überwinden.

„Nach mehr als 10 Jahren haben wir bewiesen, dass Inklusion und Multiethnizität möglich sind. Lange Wartelisten beweisen, dass Eltern an unserem Angebot interessiert sind. Neben der pädagogischen Qualität der Arbeit ist die Multiethnizität immer ein wesentlicher Grund, warum sich Eltern für unseren Kindergarten entscheiden“, erklärt Daniela Palk, Projektverantwortliche des Diakoniewerks.

Finanziert wird der Kindergarten aus Elternbeiträgen, regelmäßigen finanziellen Zuwendungen der Stadt Mostar und zum überwiegenden Teil aus privaten Spenden. Die finanzielle Situation sei nach wie vor angespannt und stelle für das Diakoniewerk auch noch für die nächsten Jahre eine ökonomische Herausforderung dar. Dennoch sei das Bewusstsein um und für dieses Projekt innerhalb des Unternehmens groß.

„Dieses modellhafte Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zu Toleranz und Versöhnung zwischen den einzelnen religiösen und ethnischen Volksgruppen und schafft ein Klima des Verständnisses für die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung. Diese Bemühungen werden in der Region sowohl von der Stadtverwaltung als auch von der Zivilgesellschaft geschätzt. Wir erleben tagtäglich, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung an einem positiven Miteinander interessiert ist und unser Projekt unterstützt“, so Palk.

ISSN 2222-2464

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