22.10.2010

Evangelische Synoden tagen in Wien

Im höchsten gesetzgebenden Organ der Evangelischen Kirche beraten über 60 Delegierte aus ganz Österreich - Eröffnung am Sonntagabend

Im höchsten gesetzgebenden Organ der Evangelischen Kirche beraten über 60 Delegierte aus ganz Österreich – Eröffnung am Sonntagabend

Wien (epd Ö) – Die Synoden der Evangelischen Kirchen tagen ab Sonntagabend, 24. Oktober, in Wien. Von Montag, 25. Oktober, bis Dienstag, 26. Oktober, findet die Synode A.B. im Wiener Kardinal König Haus statt, die Synode H.B. kommt zur selben Zeit in der Reformierten Stadtkirche zusammen. Am Dienstagabend beginnt die gemeinsame Generalsynode, in der bis Donnerstag, 28. Oktober, beraten wird. Eröffnet werden die Synoden mit einem Gottesdienst am Sonntag, 24. Oktober, um 18.00 Uhr in der Lutherischen Stadtkirche, in dem Synodalsenior Joel Ruml von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) predigen wird.

 

Am Donnerstagvormittag widmet sich die Generalsynode mit einem Studientag dem Schwerpunktthema Kirchenmusik. Auf der Tagesordnung der Synoden stehen Fragen zur Struktur und Reform der kirchlichen Organisation, Berichte der Fachausschüsse und Novellierungen der Kirchenverfassung, ebenso wird, wie Synodenpräsident Peter Krömer ankündigte, die Generalsynode über eine eigene Ordnung für Ehrenamtliche beraten.

 

Erstmals wird bei einer evangelischen Synode ein Vertreter der Freikirche der Mennoniten ein Grußwort sprechen. Hintergrund ist die historische Versöhnung: Bei der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes im Juli in Stuttgart hatten sich die lutherischen Kirche für die jahrhundertelange Verfolgung der Mennoniten offiziell entschuldigt.

 

Die Synode bzw. die Generalsynode sind die höchsten Organe der jeweiligen evangelischen Kirche. Zu den Synoden kommen über 60 Delegierte aus ganz Österreich in Wien zusammen. Die Synoden sind für die innerkirchliche Gesetzgebung, aber auch für die Beschlussfassung in geistlichen und liturgischen Fragen zuständig. Die Synode beschließt nicht nur Änderungen der Kirchenverfassung sowie der Ordnung des geistlichen Amtes (innerkirchliches PfarrerInnen-Dienstrecht), sondern auch grundsätzliche Fragen der kirchlichen Lehre und der gottesdienstlichen Ordnung (Liturgie). Die Synoden bestehen jeweils zur Hälfte aus geistlichen AmtsträgerInnen (PfarrerInnen) und weltlichen AmtsträgerInnen. Die Mitglieder der Synoden werden alle sechs Jahre von den Superintendentialversammlungen der einzelnen Superintendenzen A.B. bzw. Pfarrgemeinden der Evangelischen Kirche H.B. gewählt. Die Synode A.B. wählt auch die Kirchenleitung (Evangelischer Oberkirchenrat A.B. und Bischof/Bischöfin).

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.