19.03.2024

Wien: 20 Jahre Gedenkweg – Gemeinsam gegen Antisemitismus

Fleischner-Janits: „Fixpunkt des Gedenkens hier im Servitenviertel“

Die evangelische Pfarrgemeinde Wien-Alsergrund in der Seegasse gestaltet den Gedenkweg auch heuer mit. (Foto: Messiaskapelle)

Fleischner-Janits: „Fixpunkt des Gedenkens hier im Servitenviertel“

Wien (epdÖ) – Unter dem Motto „Wir haben nur eine Erde“ steht der diesjährige Gedenkweg für Menschen in Not am Donnerstag, 21. März. Die Gedenkveranstaltung im Wiener Servitenviertel im 9. Gemeindebezirk feiert heuer ihr 20-jähriges Jubiläum. Im Mittelpunkt steht einerseits die Erinnerung an die tragische Geschichte des Servitenviertels und seiner jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner, die von den Nationalsozialisten vertrieben, deportiert und ermordet wurden. Gleichzeitig werden jedes Jahr auch aktuelle Anliegen aufgegriffen.

„Der Gedenkweg hier am Alsergrund, den wir als evangelische Pfarrgemeinde mitgestalten, hat sich mittlerweile zu einem Fixpunkt des Gedenkens im Servitenviertel entwickelt“, erklärt Pfarrer Stefan Fleischner-Janits von der Pfarrgemeinde Wien-Alsergrund. „Es freut mich sehr, dass diese Veranstaltung nicht nur von den christlichen Gemeinden und jüdischen Vertreterinnen und Vertretern organisiert wird, sondern auch von der Zivilgesellschaft und der Politik hier im Grätzl engagiert mitgetragen wird.“ Die Evangelische Messiaskapelle in Wien-Alsergrund gehört etwa neben der Caritas Socialis und der römisch-katholischen Pfarre Rossau zu den Mitbegründern des Gedenkwegs und ist von Anbeginn dabei.

Gedenkweg heuer auch im Zeichen der Terrorattacke auf die israelische Zivilbevölkerung

„Für mich persönlich steht der heurige Gedenkweg natürlich auch im Zeichen der Terrorattacke auf die israelische Zivilbevölkerung vom 7. Oktober 2023“, zeigt sich Pfarrer Fleischner-Janits betroffen. „Noch immer werden Israelis von der Hamas als Geiseln im Gazastreifen festgehalten, darunter auch kleine Kinder. Hinzu kommen die vielen Opfer auf palästinensischer Seite.“ Angesichts einer kürzlich veröffentlichten Studie, wonach der Antisemitismus im Zuge des Terrorangriffs in Österreich massiv zugenommen habe, „ist dieser Gedenkweg auch ein deutliches Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus“.

Der Gedenkweg im 9. Wiener Gemeindebezirk beginnt am 21. März um 18 Uhr am jüdischen Friedhof in der Seegasse 11. Er führt dann über die Evangelische Messiaskapelle, das Denkmal „Schlüssel gegen das Vergessen“ in der Servitengasse, die Pfarre Rossau und den ehemaligen Müllnertempel in der Müllnergasse zur Kapelle des Caritas-Socialis-Hauses im Verena-Buben-Weg.

ISSN 2222-2464

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