28.06.2023

Geist und Mandl über die Stärken gemeinsamer Kirchenleitung

„Leiten als Verantwortung in Transparenz und Akzeptanz“

Superintendentialkuratorin Petra Mandl und Superintendent Matthias Geist zeigten in ihrer Dialogpredigt auf, wie in der Kirche gemeinsames Leiten gelingen kann. (Foto: epd/Dasek)

„Leiten als Verantwortung in Transparenz und Akzeptanz“

Wien (epdÖ) – Mit den Stärken einer gemeinsamen kirchlichen Leitung befassten beim Eröffnungsgottesdienst der Synode A.B. der Wiener Superintendent Matthias Geist und Superintendentialkuratorin Petra Mandl. Wie gut Ergänzung funktionieren könne zeigten sie in ihrer Dialogpredigt anhand von Mose und Aaron. Letzterer wurde zum Sprachrohr Mose, gemeinsam konnten sie erreichen, wozu Gott sie berufen hatte. Was eine starke christliche Gemeinschaft auszeichne finde man auch im 1. Korintherbrief, wo Paulus vom Leib Christi und jedem Einzelnen mit seinen speziellen Gaben als wertvollem Glied spricht.

Drei Kriterien für gelingende gemeinsame Leitung

Für Geist und Mandl sind es drei Punkte, die Leitung gelingen lassen. Zunächst „Leitung als Delegation und als Zusammenarbeit“, wie sie ausführten. „Murren kenne ich nicht nur in der Pfarrgemeinde“, sagte Geist beim Gottesdienst am Mittwochabend, 28. Juni. Manche Kirchenmitglieder seien gegen die Leitung, manchmal einfach gegen die Idee, dass jemand etwas vorgibt. „Da sind wir Evangelische sehr sensibel.“ Ein weiterer Punkt sei „Leitung als Herausforderung und Entlastung“. Wichtig sei, so Petra Mandl, dass man einander gut verstehen könne. Zwei wie Aaron und Moses in ihrem Auftrag „oder die vielen, die eine Gemeinde, eine Kirche ausmachen“. Gerade in diesen Herausforderungen brauche es eine gute Entlastung, ergänzte Geist. So wie bei ihm als Superintendenten und Mandl als Superintendentialkuratorin. „Da kannst Du das auffangen, was mir zu viel ist oder zu schwer fällt“, meinte Geist an Mandl gewandt. Für sie wiederum bietet gerade die Kirche im Hinblick auf Grundverständnis und Arbeitsteilung eine besondere Möglichkeit und Chance.

Als dritten wesentlichen Punkt nannten Geist und Mandl „Leitung als Verantwortung in Transparenz und Akzeptanz“. Beide wiesen darauf hin, dass Kirche aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen bestehe. Geistliches Amt und weltliches Amt „sind auch so ein Paar, das uns ergänzen lässt“. Im Hinblick auf Moses und Aaron könne man, umgemünzt auf heute, sagen: „Vielleicht war Moses der Geistliche und Aaron das Sprachrohr, wie ein Pressesprecher.“ Bei allen Herausforderungen, die menschliches Miteinander mit sich bringe, könne durch „Abwägen und immer wieder Neuorientieren“ auf allen Ebenen der Kirche Leitung gelingen, zeigte sich Geist überzeugt. Und zwar sowohl in den einzelnen Gemeinden wie auch in der weitreichenden Verantwortung der Gesamtkirche in der Synode oder im Oberkirchenrat. Mandl betonte, dass die Leitungsfunktion im Wesentlichen aus Kommunikation bestehe: Informieren, Aufklären, Beraten, Motivieren, Kooperieren. „Das ist oft aufreibend und nicht immer erfolgreich.“ Zusammenarbeit gelinge, „wenn wir also Hörende und Sehende sind“, so das Fazit von Petra Mandl. „Dann soll es auch sein, dass wir in Verantwortung Leadership übernehmen.“

Mit Mandl und Geist gestalteten den Gottesdienst Pfarrerin Marianne Fliegenschnee und Senior Michael Wolf. Musikalisch begleiteten den Gottesdienst der Lutherchor NÖ unter der Leitung von Diözesankantorin Sybille von Both und Landeskantor Matthias Krampe an der Orgel.

Bilder von der Synode finden Sie auf: foto.evang.at

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Synode | Geist | Mandl

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