26.03.2022

Die leisen Stimmen des Friedens

Michael Chalupka über Jesus zwischen Panzern und Kanonen

„Ich habe immer versucht, mein Land zu verstehen. Aber das, was gerade passiert ist schlimm", zitiert Bischof Michael Chalupka den evangelischen Moskauer Erzbischof Dietrich Brauer. Foto: epd/Windisch

Michael Chalupka über Jesus zwischen Panzern und Kanonen

Es ist nur ein Bild. Jesus reitet auf einem Esel, umringt von Panzern und Kanonen. Dieses Bild hat der Erzbischof der Evangelischen Kirche Russlands auf seine Facebook-Seite gestellt. Eine Woche nach Kriegsbeginn. Darunter steht geschrieben. „Jesus lebt und wir sollen leben! Er hat sein Leben dahingegeben, damit wir leben und andere leben lassen!“ Mittlerweile musste Bischof Dietrich Brauer Moskau verlassen.

Er sagt: „Ich habe immer versucht, mein Land zu verstehen. Aber das, was gerade passiert ist schlimm. Wir sind sprachlos. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, was Russland tut. So viel Blutvergießen. Das macht doch keinen Sinn! Wir als evangelische Kirche spielen nur eine kleine Rolle, aber wir wollten immer eine Brücke sein zwischen unseren Ländern. Jetzt ist die Gesellschaft gespalten. Es ist beschämend, doch der Krieg findet nicht in unserem Namen statt. So schwer es mir fällt, mit meinem eigenen Land kritisch umzugehen. Aber jetzt ist eine Grenze erreicht.“

Auf vielen Seiten von Sozialen Medien finden sich solche Zeichen und Bilder. Auf einmal sieht man auf dem Account einer bekannten Tik-Tokerin, die sonst harmlose Tanzvideos postet, eine kurze Szene mitten in Moskau, mit 2 Tänzern und den beiden Fahnen Russlands und der Ukraine, darunter steht nur das Wort „MIR“, Friede.

Es ist wichtig diese Stimmen zu hören, neben dem Lärm des Krieges. Es sind leise Stimmen der Hoffnung.

ISSN 2222-2464

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Chalupka | Ukraine

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