23.06.2023

Diakonie fordert Inklusionsfonds sowie Kombination aus Lohn und Sozialleistungen

Moser: Neuerungen bei der Inklusion „guter erster Schritt“

„Ich wollte immer schon im Service arbeiten“, sagt Andrea Schrempf (links), die in einem renommierten Hotel im Frühstücksservice mitarbeitet. (Foto: Diakonie)

Moser: Neuerungen bei der Inklusion „guter erster Schritt“

Wien (epdÖ) – Grundsätzlich positiv hat die Diakonie auf die Neuerungen bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt reagiert. Demnach soll die Prüfung der Arbeitsfähigkeit nicht bereits mit 15 Jahren erfolgen und für das gesamte Leben wirken. „Dass das nun bald ein Ende hat, ist ein überfälliger und guter erster Schritt“, zeigt sich Diakonie-Direktorin Maria Katharina zufrieden.

Allerdings müssten nun weitere Schritte folgen, da zwischen „arbeitsfähig“ und „arbeitsunfähig“ eine „ganze Palette an Möglichkeiten“ liege. Die Diakonie fordert deshalb, dass eine Kombination aus Lohn und Sozialleistungen möglich wird und alles, was an Unterstützungsleistungen gebraucht wird, über einen Inklusionsfonds finanziert wird.

Jeder Mensch habe das Recht auf Arbeit, für Menschen mit Behinderungen ist es in der Behindertenrechtskonvention verbrieft (Artikel 27), hebt die Diakonie in ihrer aktuellen Aussendung hervor. Um Inklusion am Arbeitsmarkt für alle Menschen sowohl mit als auch ohne Behinderungen zu erreichen, müsse dieser durchlässig gestaltet werden. Der bisherigen Regelung zufolge ist die Rückkehr in Werkstätten erschwert, falls ein Versuch einer Arbeitsaufnahme auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt scheitert. „Erst wenn der Arbeitsmarkt durchlässig wird und die Rückkehr in Werkstätten gesichert ist, können Menschen nach ihren Fähigkeiten arbeiten und dabei zwischen unterstützten Formen der Beschäftigung und selbständiger Tätigkeit am allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln“, erklärt Moser.

„Wenn sich die Analyse immer an den Defiziten und „Behinderungen“ orientiere, würden die Menschen an ihrer Teilhabe gehindert, wodurch das Potenzial von Menschen mit Behinderungen ungenutzt bliebe. „Das ist eine Verschwendung, nicht zuletzt in Zeiten steigenden Personalmangels“, betont Moser.

Ein Inklusionsfonds sei „das beste Mittel, um jede Person individuell dort zu unterstützen, wo sie es braucht, um sich mit ihren Fähigkeiten einbringen und am Arbeitsmarkt teilhaben zu können“, so die Diakonie-Direktorin. Es gehe immer um die individuellen Unterstützungsleistungen, die eine berufliche Teilhabe ermöglichen würden, und diese müssten sich an den jeweiligen persönlichen Stärken und Fähigkeiten orientieren.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Diakonie | Moser | Inklusion

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