26.01.2023

Diakonie: Chronisch kranke Kinder brauchen Assistenz und Unterstützung

Schulassistenz und Schulgesundheitsteams gegen Benachteiligung in Schulen und Kindergärten

Für gute Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder fordert Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser den Einsatz von Schulassistenz und Stützkräften. (Foto: Birgit Schwaighofer)

Schulassistenz und Schulgesundheitsteams gegen Benachteiligung in Schulen und Kindergärten

Wien (epdÖ) – Mehr als 190.000 Kinder und Jugendliche leben in Österreich mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Allergien, Diabetes, Rheuma oder Stoffwechselstörungen. Diese krankheitsbedingten Veränderungen im Kindesalter stellen der Diakonie zufolge nicht nur das Kind und die Familie vor große Herausforderungen, sie verändern das gesamte Alltagsleben. Infolge ihrer Erkrankung erleben die Kinder Belastungen wie starke Schmerzen, Informationsdefizite durch Fehlstunden in der Schule, Nebenwirkungen von Medikamenten wie Konzentrationsstörungen und Müdigkeit sowie Einschränkungen des Alltags durch Ernährungsvorschriften und Pflichtmessungen.

„Damit alle Kinder gute Entwicklungsmöglichkeiten bekommen, müssen wir die Benachteiligung dieser Kinder in Bezug auf Stützlehrer*innen und Assistenz beenden. Wir brauchen für eine gute Entwicklung gut ausgestattete Krabbelstuben und Kindergärten, Stützkräfte und Schulassistenz“, erklärt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.

Die Schulassistenz ermöglicht diesen Kindern den uneingeschränkten Besuch der Schule in ihrer Wohngemeinde. Assistenzpersonal und pädagogische Stützkräfte helfen bei Tätigkeiten, welche die Schüler*innen aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht ohne Hilfe ausführen können. Diese Tätigkeiten umfassen An- und Ausziehen, Hilfestellung beim Essen sowie die Unterstützung in der Klasse beim Lernen. Eine stabile einfühlsame Beziehung soll dem Kind emotionale Sicherheit im schulischen Umfeld bieten und dadurch Lernen ermöglichen.

Ohne Schulassistenz ist Kindern mit chronischen Erkrankungen die Teilnahme am Unterricht häufig nur eingeschränkt möglich. „Wir kennen Mütter, die gerne arbeiten würden, aber keinen Arbeitsplatz finden, den sie mit den erforderlichen Hilfeleistungen für ihr Kind an der Schule verbinden könnten. Assistenz für chronisch kranke Kinder an Schulen wäre nicht nur für Kinder, sondern auch für deren Eltern eine enorme Entlastung und Unterstützung“, so Diakonie-Direktorin Moser in einer Aussendung.

Zudem lassen sich bestimmte Erkrankungen nach dem Prinzip der integrierten Versorgung nur durch den Einsatz von Gesundheitspersonal in Schulen sicher managen. Zu den medizinischen Indikationen, die eine zusätzliche Betreuung erfordern, zählen etwa Mukoviszidose/Cystischer Fibrose, Aids, Multiple Sklerose, Inkontinenz, Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, Asthma sowie alle Arten von Krebs.

ISSN 2222-2464

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Diakonie | Moser

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