01.01.2022

Der liebende Blick

„Lassen wir es gut sein im neuen Jahr", meint Michael Chalupka.

„Der hoffnungsfrohe, freundliche oder gar liebende Blick taucht die Welt in ein anderes Licht“, schreibt Michael Chalupka in seinem Blog am Neujahrstag. Foto: pixabay

„Lassen wir es gut sein im neuen Jahr“, meint Michael Chalupka.

„Und Gott schaute alles an, was er gemacht hatte, und siehe: es war sehr gut“, so schließt der erste Schöpfungsbericht in der Bibel. Dass alles gut ist, dieses Gefühl hat uns das vergangene Jahr ja nicht gerade gegeben. Man kann den Vers aber auch mit einem anderen Akzent lesen: „Und Gott sah es als gut an.“ Gut ist die Welt, weil Gott sie als gut ansieht. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es auf den Blick ankommt, mit dem wir die Welt betrachten. Im Blick spiegeln sich Verzweiflung, Verachtung oder gar Hass wider. Der hoffnungsfrohe, freundliche oder gar liebende Blick taucht die Welt in ein anderes Licht.

Davon spricht die Bibel, wenn sie sagt, „und Gott sah es als gut an.“

Lassen wir es gut sein! All das, was kommen wird in diesem neuen Jahr, das uns einlädt, seine Wege zu betreten. Dieses „Sehr gut Gottes“ ist ein Protest gegen die Nörgler und Jammerer draußen und gegen das Düstere, Ängstliche und Lustlose in uns selbst. Den liebenden Blick Gottes zu spüren und sich selber den Blick der Liebe auf die Welt zu erlauben, hat nichts mit Verdrängung zu tun, hat nichts damit zu tun, die Härten des Lebens und die Katastrophen, die die Welt erschüttern, zu leugnen. Wer den Blick der Liebe übt, weiß und gibt damit zu erkennen, dass die Katastrophe nicht das letzte Wort hat. Der Blick der Liebe stellt sich der Welt, wie sie sich gerade zeigt, sieht aber über den Augenblick hinaus. Lassen wir es gut sein im neuen Jahr!

ISSN 2222-2464

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Chalupka | Neujahr

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