09.06.2004

Dank an ein wortgewaltiges Kirchenoberhaupt

Feier der Synodalausschüsse anlässlich des Übertritts Landessuperintendent Karners in den Ruhestand

Feier der Synodalausschüsse anlässlich des Übertritts Landessuperintendent Karners in den Ruhestand

Linz, 9. Juni 2004 (epd Ö) „Stark wie kein anderer hat er den reformierten Standpunkt in der Generalsynode und in der Landeskirche vertreten.“ Mit diesen Worten würdigte der Präsident der Generalsynode und Synode A.B. RA Dr. Peter Krömer das Wirken des mit Ende August in den Ruhestand tretenden Landessuperintendenten Hofrat Mag. Peter Karner.

In einer Feierstunde, die am 4. Juni im Rahmen einer Tagung der Synodalausschüsse A.B. und H.B im Festsaal des Diakonissen-Krankenhauses Linz stattfand, beschrieb Krömer die Laufbahn Karners, der seit 1965 geistlicher Amtsträger der Evangelischen Kirche H.B und zugleich Mitglied der Synode H.B. und der Generalsynode ist. Von 1970 bis 1986 war Karner Oberkirchenrat, dann Landessuperintendent seiner Kirche. Durch seine langjährige Mitarbeit in Hörfunk und Fernsehen, zuletzt als Vorsitzender der Hörfunk- und Fernsehkommission sowie des Hörfunk- und Fernsehausschusses der Evangelischen Kirche A.u.H.B. habe er „die evangelische Stimme zum Hören gebracht“. Auch Karners umfangreiche literarische Tätigkeit hob der Synodenpräsident in seiner Laudatio hervor.

Silbernes Ehrenzeichen als Dank des Landes Oberösterreich

Karner, so Krömer, habe in der gesamten Landeskirche den reformierten Standpunkt auch theologisch entschieden vertreten, insbesondere im Blick auf die Ämterlehre, die in ihrer reformierten Ausprägung die Rolle der „Laien“ besonders unterstreiche. Krömer dankte Karner für seine jahrelange Mitarbeit in Generalsynode und Landeskirche, „auch wenn´s manchmal schwer war“, ebenso wie für seine Heiterkeit und überreichte dem scheidenden Landessuperintendenten einen Korb mit Flaschen wertvollen Weines.

Mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich zeichnete Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Karner aus. Pühringer dankte Karner für sein jahrelanges Wirken für die Menschen, insbesondere für die Ökumene. „Unserer Zeit braucht mehr Werteorientierung“, betonte Pühringer, „die Kirchen haben hier eine ganz große Aufgabe und erfüllen sie.“ Die Evangelische Kirche habe sich einen guten Platz in der „kirchlichen Landschaft“ Oberösterreichs erarbeitet. Karner habe hierzu in besonderer Weise beigetragen. „Sie sind ein wortgewaltiger Mann“, sagte der Landeshauptmann, und verglich den reformierten Landessuperintendent mit dem römisch-katholischen Wiener Barockprediger Abraham a Santa Clara. Pühringer dankte Karner auch für seine „Treue als Kurgast unserer alten Kaiserstadt Bad Ischl.“

Die Präsidentin der Synode H.B., Evelyn Martin, und der lutherische Oberkirchenrat Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker kündigten bei der Feierstunde eine Festschrift für Peter Karner an, die im Herbst erscheinen und deren „Hauptschauplatz“ Wien sein werde.

Totalrevision der Kirchenverfassung

„Ich habe meine Tätigkeit in vollen Zügen genossen“, sagte Landessuperintendent Karner rückblickend in seiner Dankesansprache. Nach den vielen ehrenden Worten seitens der Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. erwäge er ernsthaft, „dass doch am Luthertum sehr viel dran sein könnte“. Dennoch sei die Evangelische Kirche H.B. eine „wunderschöne Sonnenblume im evangelischen Garten“.

Als „Abschiedsgeschenk“ seinerseits überreichte Karner den Synodalen ein Exemplar der von ihm und dem lutherischen juristischen Oberkirchenrat MMag. Robert Kauer durchgeführten Totalrevision der Kirchenverfassung der Evangelischen Kirche A.u.H.B. Karner: „Wir halten unser Werk für einen ganz großen Wurf.“

Die Feier wurde musikalisch gestaltet von Rosemarie Schobesberger, Sopran, Peter Tavernaro, Oboe, und Kristian Schneider, Orgel. Die Kärntner Superintendentialkuratorin Dr. Helga Duffek las aus ihren Gedichten. Moderator war Oberkirchenrat MMag. Robert Kauer.

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.