13.10.2009

Auftakt zu einem dreijährigen „Weg der Hoffnung“

In Weiz startete am Wochenende eine neue konfessions- und religionsüber-greifende Initiative

In Weiz startete am Wochenende eine neue konfessions- und religionsüber-greifende Initiative

Wien (epd Ö) – Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur haben am Wochenende im steirischen Weiz die neue Initiative „Weg der Hoffnung“ gestartet. Das Projekt ist nach den Worten des Grazer römisch-katholischen Diözesanbischofs Egon Kapellari „in seiner Art etwas Neues in Österreich“: „300 Menschen verschiedenster Konfessionen und Religionen sind bereit, sich auf einen dreijährigen Weg zu begeben mit dem Anliegen, in unserer Gesellschaft konkret etwas zu verändern.“ Unter der Marke „Weg der Hoffnung/Way Of Hope“ vernetzen sich – ausgehend von der oststeirischen Bezirksstadt, wo auch die „Weizer Pfingstvision“ entstand – politisch wache und religiös engagierte Menschen in ganz Österreich und darüber hinaus, um angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftskrise konkrete gesellschaftliche Alternativen zu entwickeln. Zum Auftakt dieses auf drei Jahre angelegten Projekts der spirituellen Erneuerung einer in vieler Hinsicht krisengeschüttelten Gesellschaft kamen rund um den Theologen Fery Berger (er war bereits Initiator der „Weizer Pfingstvision“) 300 Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen erstmals in 20 „DialogAktionsForen“ zusammen.

Teilnehmer am „Weg der Hoffnung“ sind u.a. der Grazer Altbischof Johann Weber, der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich und lutherische Altbischof Herwig Sturm, Caritas-Präsident Franz Küberl, die ehemaligen Politiker Erhard Busek, Josef Riegler und Erwin Buchinger, die Friedensaktivistin Hildegard Goss-Mayr, „Attac“-Sprecher Christian Felber sowie Theologinnen und Theologen wie Ingeborg Gabriel, Walter Kirchschläger, Ulrike und Heinz Stroh, Johanna Uljas-Lutz oder Paul Zulehner. Sie alle haben sich bereiterklärt, bis 2012 in drei persönlichen und vielen „virtuellen“ Treffen an einem vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils inspirierten gesellschaftlichen Wandlungsprozess mitzuwirken. Nicht abgehobenes Expertentum werde angestrebt, erläuterte Berger, sondern im täglichen Leben umsetzbare Schritte hin zu einer neuen Lebensqualität, die auf Kooperation statt auf Konkurrenz gründet.

Das erste Treffen am 10. und 11. Oktober habe die Erwartungen übertroffen, sagte Berger am Montag. Die „DialogAktionsForen“ hätten nicht bloße „Fachgespräche“ erbracht, sie seien von einer respektvollen, wertschätzenden Atmosphäre unter den oft sehr unterschiedlichen Teilnehmern geprägt gewesen. Die maximal 15 Personen umfassenden 20 Foren zu Themen wie „Globalisierung“, „Christlich-islamischer Dialog“, „Solidarität in der EU“, „Kunst und Gesellschaft“, aber auch „Christsein und Politik“ oder „Wertewandel“ werden laut Berger wie ein „Braintrust“ wirken, sich via Internet vernetzen und vervielfältigen und womöglich zu konkreten Aktionen führen. Auch Außenstehende können und sollen sich via Internet „einklinken“ und anknüpfend an die Zwischenergebnisse weiterdenken. Über die neuen Vernetzungsplattformen im Internet soll sich die Initiative „Weg der Hoffnung“ zu einer Bewegung entwickeln. Als Vorbild nannte Berger dabei die erfolgreiche Art des Wahlkampfes von Barack Obama. Die in Weiz erarbeiteten Ergebnisse sind im Internet unter www.wayofhope.info zur Diskussion gestellt.

ISSN 2222-2464

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