12.04.2017

500 Jahre Reformation: Schallaburg zeigt Sonderausstellung

„Freyheit durch Bildung“ bis 5. November zu sehen

Einblick in die Bildungsideale der Reformationszeit und spannende aktuelle Bezüge bietet die Sonderausstellung "Freyheit durch Bildung" auf der Schallaburg. Foto: epd/T. Dasek

„Freyheit durch Bildung“ bis 5. November zu sehen

Schallaburg (epdÖ) – Zum Reformationsjubiläum zeigt die Schallaburg die Sonderausstellung „Freyheit durch Bildung – 500 Jahre Reformation“. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Bildungsideale der Reformationszeit: Hans Wilhelm von Losenstein, protestantischer Herr der Schallaburg, begründete im 16. Jahrhundert die „Hohe Schule“ zu Loosdorf, die durch ihr innovatives reformpädagogisches Konzept hervorstach. Er machte damit die Schallaburg und die umliegende Region zu einem Vorzeigeprojekt und Zentrum für Wissensaustausch. Ein ausgewogener Stundenplan, individuelle Förderung und Rücksichtnahme auf die persönliche Entwicklung sind nur ein paar der zentralen Ideen.

Wichtig war den Gestaltern der Ausstellung der Brückenschlag zur Gegenwart: „Die Ausstellung verbindet das geschichtliche Geschehen der Reformationszeit in Niederösterreich mit der Bildungsfrage und vermeidet dadurch eine rein historisierende Betrachtungsweise. Sie zeigt das Bildungsbewusstsein der damaligen protestantischen Verantwortlichen, das in der Loosdorfer Schulordnung und in der ‚Hohen Schule‘ zu Loosdorf eine besondere reformpädagogische Gestalt bekommen hat“, sagte die inhaltliche Leiterin der Ausstellung, Helene Miklas, bei der Eröffnung am Freitag, 7. April.

So sind in die Ausstellung, die bis 5. November parallel zur Hauptausstellung „Islam“ zu sehen ist, zahlreiche interaktive Elemente und Gegenwartsbezüge eingebaut, wie etwa die Fragen: „Wer trägt Verantwortung für Bildung? Wer bestimmt die Lehrinhalte? Wessen Interessen stehen dabei im Vordergrund? Wie steht es um den freien Zugang zu Bildung?“

Freiheit, Verantwortung und Bildung sind zentrale Begriffe der Reformation, die in enger Verbindung stehen, erklärte Helene Miklas. Gleichzeitig sei es dem Team hinter der Ausstellung gelungen, komplexe Botschaften pointiert, „aber nicht zu stark reduziert“ darzustellen. Die „Hohe Schule“ von Loosdorf mit ihrer modernen Schulordnung und den reformpädagogischen Inhalten sei „wegweisend“, im Blick stehe der motivierte Schüler, der mit Freude lernen soll. Die Ausstellung zeigt auch, warum der Evangelischen Kirche Bildung ein wichtiges Anliegen ist und welche Konsequenzen Luthers Lehren in Österreich – insbesondere in der Region der Schallaburg – hatten.

Info: www.schallaburg.at

ISSN 2222-2464

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