14.09.2022

150. Mahnwache für Schutzsuchende in Schladming

Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 18. September in der Evangelischen Kirche

Seit November 2019 finden in Schladming regelmäßig Mahnwachen für Schutzsuchende statt. Foto: Österreich wacht Mahnwachenkette

Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 18. September in der Evangelischen Kirche

Schladming (epdÖ) – Unter dem Motto „Wachet und betet“ findet am Donnerstag, 15. September, um 18 Uhr vor dem evangelischen Pfarrhaus in Schladming die bereits 150. Mahnwache für Menschen auf der Flucht statt. Am Sonntag gibt es aus diesem Anlass um 10 Uhr einen ökumenischen Gedenkgottesdienst in der Evangelischen Kirche. Die erste Mahnwache gab es am 7. November 2019. Anlässlich der drohenden Abschiebung von Hossein Khavary wurde damals in Gegenwart des evangelisch-lutherischen Bischofs Michael Chalupka und Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser eine Gebetsinitiative gestartet. Seither trifft sich eine ökumenische Gruppe von Betenden jeden Donnerstag um 18 Uhr bei der evangelischen Kirche in Schladming, um an Menschen auf der Flucht oder in anderen Nöten zu erinnern. Die Abschiebung von Hossein Khavary konnte übrigens verhindert werden. Der ehemalige Lehrling im Diakonissenspital Schladming hat mittlerweile seine Lehrabschlussprüfung abgelegt.

„Als Christen ist es unser aller Auftrag, unermüdlich, unentwegt für Menschen in Not einzutreten“, sagt Monika Faes. Die Religionspädagogin ist auch Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Pfarrgemeinde Schladming. Gemeinsam mit Diakon Hannes Stickler von der Katholischen Diözese Graz-Seckau hat sie die Mahnwachen initiiert und bislang 150 Mal koordiniert. Diese werden bewusst ohne großen Aufwand abgehalten, „die einfache Form, die Fokussierung auf die Seligpreisungen, aktuelle Fürbitten sind der Kern einer jeder Mahnwache“, erklärt Faes. Sie selbst sei dabei, „weil mich jede Woche neu das Herzensanliegen bewegt, für Menschen im Gebet einzutreten“. Offen gesteht sie, dass dieses unermüdliche Wirken auch Kraft koste. „Es trägt jedoch zur Glaubwürdigkeit unseres Herzensanliegens bei, sowohl kirchlich, politisch wie auch medial.“

Die Liturgie des ökumenischen Gedenkgottesdienstes am Sonntag, 18. September, hält Diakon Hannes Stickler. Fürbitten, Gebete und Lesungen kommen von ehemaligen und jetzigen Schutzsuchenden sowie Mahnwachenbeterinnen und -betern. Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark, war bei der 50. und der 100. Mahnwache dabei und wird im Gottesdienst anwesend sein. Im Anschluss besteht Gelegenheit, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und bei einer Agape auch Schutzsuchende der Region kennenzulernen.

ISSN 2222-2464

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