26.05.2009

Wiener Ehrendoktorat für Desmond Tutu – Benefizkonzert mit Startenor Johan Botha

Evangelisch-Theologische Fakultät und Universität Wien würdigen die Leistungen des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers in öffentlichem Festakt

Evangelisch-Theologische Fakultät und Universität Wien würdigen die Leistungen des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers in öffentlichem Festakt

Wien (epd Ö) – Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu, Alterzbischof von Kapstadt und ehemaliger anglikanischer Primas für das südliche Afrika, erhält auf Antrag der Evangelisch-Theologischen Fakultät die Ehrendoktorwürde der Universität Wien. Die feierliche Verleihung der Auszeichnung findet am 12. Juni um 11 Uhr im Großen Festsaal der Universität statt, wobei die Veranstaltung öffentlich zugänglich ist. Begründet wird der Antrag mit Tutus Leistungen um die Begründung und Entwicklung der Ubuntu-Theologie, bekannt auch als Befreiungstheologie.

Dr. Desmond Tutu, geb. 1931 in Südafrika, ist einer der weltweit bedeutendsten Theologen, der die klassische Befreiungstheologie weiterentwickelt und als „public theology“ international etabliert hat. Tutus Wirken hat nicht nur im Post-Apartheid-Südafrika, sondern auch international ein enormes Echo gefunden. Tutu hat die Ubuntu-Theologie im Kontext des südafrikanischen Apartheid-Regimes vor dem kolonial-europäischen theologischen Hintergrund der Dominanz der Weißen entwickelt und konnte sie im Zuge seiner Arbeit als Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission entfalten.

Das Wort Ubuntu, das aus der südafrikanischen Nguni-Sprache kommt, lässt sich mit Begriffen wie „Menschlichkeit“ und „Gemeinsinn“ umschreiben. Ubuntu ist zunächst eine afrikanische Lebensphilosophie und beschreibt das Bewusstsein, dass man selbst Teil eines Ganzen ist. Sie beruht auf einer Grundhaltung, die sich auf wechselseitigen Respekt und Anerkennung, Achtung der Menschenwürde und das Bestreben nach einer harmonischen und friedlichen Gesellschaft stützt. Desmond Tutu hat die Grundeinsichten dieser afrikanischen Lebensphilosophie in die Theologie integriert.

Zu Gunsten der „Desmond Tutu HIV Foundation“ findet am 13. Juni um 17 Uhr ein Benefizkonzert in der Lutherischen Stadtkirche Wien statt. Als besonderer Gast singt Startenor Johan Botha, Kammersänger an der Wiener Staatsoper und gebürtiger Südafrikaner. Weiters wirken mit die junge Sopranistin Marelize Gerber, ebenfalls aus Südafrika, Katrin Auzinger und der Albert-Schweitzer-Chor. Die Gesamtleitung hat Landeskantor Matthias Krampe.

ISSN 2222-2464

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