13.12.2023

Wien: Ökumenischer Adventgottesdienst mit Abgeordneten

Katholischer Militärbischof Freistetter: Biblische Sehnsucht nach Heimat, Gerechtigkeit und Frieden

Den Gottesdienst mit den Mitgliedern des Nationalrates und des Bundesrates gestalteten Bischof Werner Freistetter, Oberkirchenrätin Ingrid Bachler und Pater Athanasius Buk (v.l.). (Foto: kathpress)

Katholischer Militärbischof Freistetter: Biblische Sehnsucht nach Heimat, Gerechtigkeit und Frieden

Wien (epdÖ) – Mitglieder des Nationalrates und des Bundesrates haben gemeinsam mit Vertreter:innen der Kirchen einen ökumenischen Adventgottesdienst gefeiert. Bei der Feier am Dienstagabend in Wien thematisierte der katholische Militärbischof Werner Freistetter angesichts des Krieges Israels gegen die Terrororganisation Hamas die biblische Sehnsucht nach Heimat, Gerechtigkeit und Frieden. Weitere Mitfeiernde waren die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler sowie Pater Athanasius Buk von der griechisch-orthodoxen Kirche.

Bischof Freistetter ging in seiner Predigt ausdrücklich auf die Terroranschläge in Israel vom 7. Oktober mit der „Ermordung und Entführung von Zivilpersonen und dem Krieg in Gaza mit seinen katastrophalen Folgen für die Menschen in der Region“ ein. „Selbstverteidigung gegen einen bewaffneten Angriff ist – sofern die strengen ethischen Kriterien gerechter Verteidigung erfüllt sind – ethisch legitim und auf kollektiver/staatlicher Ebene sogar geboten“, führte der Bischof aus und hielt gleichzeitig fest: „Militärische Maßnahmen allein werden in der sehr komplexen politischen Situation aber keine dauerhafte Lösung bringen.“ Weiters sagte Freistetter: „Es wäre ein so wichtiges Zeichen, wenn das reale Jerusalem eine offene Stadt, eine Stadt der Juden, Christen und Muslime, eine Stadt der Religionen wäre.“

Um die im biblischen Sinn erhoffte Beheimatung, Gerechtigkeit und den Frieden zu erlangen, brauche es „eine Umkehr des Herzens als Geschenk der Gnade“, sagte der Bischof. Es gehe darum, „dass wir Menschen uns auf den wahren, gemeinsamen Grund alles Menschlichen und aller Wirklichkeit besinnen, in dem wir Christen den lebendigen Gott erkennen, den Gott Abrahams, den Gott Moses, den Gott Jesu Christi, der Mensch geworden ist und in dem sich die Verheißung der Nähe Gottes erfüllt hat. In ihm gründet unsere Hoffnung, dass Gott selbst alle Tränen von den Augen der Menschen abwischen wird.“

Die Initiative zum ökumenischen Gottesdienst mit den Parlamentariern ging wie schon in den Jahren seit 2014 vom Generalsekretär der Bischofskonferenz und Rektor der Hofburgkapelle, Peter Schipka, aus, der für Einladung und Vorbereitung zuständig war. Das Vokalensemble der Wiener Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer gestaltete die Feier musikalisch.

ISSN 2222-2464

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