27.02.2008

Weltgebetstag der Frauen 2008: Schwerpunkt Guyana

"Gottes Weisheit schenkt neue Einsicht"

„Gottes Weisheit schenkt neue Einsicht“

Wien (epd Ö) – Unter dem Motto „Gottes Weisheit schenkt neue Einsicht“ wollen Frauen aller christlichen Konfessionen in über 170 Ländern der Erde am 7. März den Weltgebetstag der Frauen 2008 feiern. In Österreich gibt es Gottesdienste an rund 400 Orten.

Der Weltgebetstag 2008 lenkt die Aufmerksamkeit auf Guyana, das „Land der vielen Wasser“ im Nordosten Südamerikas, das einzige Land des Kontinents mit der Amtssprache Englisch. Über die Hälfte seiner nur knapp 800.000 Menschen zählenden Bevölkerung ist indischer, ein Drittel afrokaribischer, der Rest gemischt-ethnischer, indigener (ca. 7 Prozent), europäischer und chinesischer Abstammung. Diese ethnische Zusammensetzung ist Folge der langen Kolonialherrschaft: Nur durch afrikanische Sklaven und nach dem Verbot der Sklaverei 1838 durch indische Kontraktarbeiter konnten die Plantagen bewirtschaftet werden. Erst das Jahr 1966 brachte die Unabhängigkeit von Großbritannien, aber nicht die Freiheit, denn 1970 wurde die sozialistische „Kooperative Republik Guyana“ ausgerufen. Die Wirtschaft kam fast zum Erliegen, die Menschen verarmten und litten unter der willkürlichen Gewalt der Machthaber. Zwar hat Guyana seit den Wahlen 1992 den Weg zur Demokratie eingeschlagen, doch verhindert die politische Rivalität zwischen den beiden großen Bevölkerungsgruppen rasche und tiefgreifende Änderungen. Guyana ist weltweit eines der ärmsten Länder: 35 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, 21 Prozent sind extrem arm.

„In den Texten, Gebeten und Liedern der Liturgie bringen uns die Frauen Guyanas ihre Heimat und ihre Menschen mit ihren Freuden, Nöten und Hoffnungen nahe“, so Johanna Eisner vom „Ökumenischen Weltgebetstag der Frauen“. Mittelpunkt der Liturgie ist die Auseinandersetzung mit der Gestalt des leidenden Hiob. Eisner: „Die Frauen identifizieren sich mit ihm, erleben sie doch selbst immer wieder das hilflose Ausgeliefertsein an Ungerechtigkeit, Gewalt, Leid. Ihr Vertrauen in Gottes Gegenwart ist es, das ihnen Halt gibt, aber auch die Kraft, für Recht und Gerechtigkeit einzutreten und so Not wendende Veränderungen in Politik und Wirtschaft ihres Landes herbeizuführen.“

Mit den Spendengeldern werden vor allem Projekte unterstützt, die durch Ausbildungs- und Gesundheitssprogramme benachteiltigten Frauen Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Weitere Informationen unter www.weltgebetstag.at .

Der Weltgebetstag der Frauen ist eine der größten ökumenischen Basisinitiativen der Welt. Die Wurzeln der Veranstaltung liegen im 19. Jahrhundert.

ISSN 2222-2464

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