20.09.2011

Weiland: Ohne Ehrenamtliche gäbe es keine Kirche

"Danke-Fest" für die Freiwilligen in der Evangelischen Kirche in Niederösterreich - LH Pröll: "Brauchen Wandel mit Werten"

Superintendent Paul Weiland, Superintendentialkuratorin Erna Moder und Landeshauptmann Erwin Pröll (v.l.n.r.) gratulieren Ehrenamtlichen beim "Danke-Fest" (Foto: NLK Pfeiffer)

„Danke-Fest“ für die Freiwilligen in der Evangelischen Kirche in Niederösterreich – LH Pröll: „Brauchen Wandel mit Werten“

St. Pölten (epdÖ) – Mit einem großen Fest im St. Pöltner Festspielhaus bedankten sich die evangelische Diözese Niederösterreich und das Land Niederösterreich am 18. September bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der 27 evangelischen Pfarrgemeinden. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher des „Danke-Festes“ erwartete ein vielseitiges und anspruchsvolles Kulturprogramm.

„Die Ehrenamtlichen gehören in unserer Kirche konstitutiv dazu. Ohne sie gäbe es Kirche nicht, deshalb möchten wir Danke sagen“, so der niederösterreichische Superintendent Paul Weiland bei dem Festakt. Gemeinsam mit Superintendentialkuratorin Erna Moder präsentierte er das Ergebnis einer Umfrage, die in den vergangenen Monaten in den Pfarrgemeinden Niederösterreichs zum Thema Ehrenamt durchgeführt wurde. Den freiwilligen Helferinnen und Helfern ginge es in erster Linie um ein positives Gemeinschaftserlebnis, rund 24.600 Stunden pro Monat würden unentgeltlich für die Kirche geleistet, die Unterstützung ihrer Arbeit erlebten sie größtenteils als sehr zufriedenstellend, so das Fazit der Studie. Dies sei „ein guter Grund, dankbar zu sein“, bekräftigte Weiland.

Bischof Michael Bünker ging in seiner Ansprache auf die Geschichte des Ehrenamts ein. Schon sehr früh hätten Evangelische begonnen, freiwillig tätig zu sein. Dies liege im Gedanken des „Priestertums aller Gläubigen“ begründet. Evangelische seien davon überzeugt, dass es „niemanden gibt, der nicht eine besondere Gabe beziehungsweise ein besonderes Talent von Gott mitbekommen hat“, sagte Bünker. Der Bischof machte auch auf die Erkenntnisse neuester Studien aufmerksam, wonach Ehrenamtliche meist zwischen 25 und 45 Jahre alt sind und einen sicheren Arbeitsplatz sowie ein stabiles soziales Netzwerk haben. „Ehrenamtliche Arbeit kann nie ein Ersatz für gesellschaftliche Leistungen sein, sondern immer nur eine Ergänzung“, resümierte Bünker.

Auch Landeshauptmann Erwin Pröll bedankte sich für die geleistete Freiwilligenarbeit. Ehrenamtliche würden gegen den Trend der Zeit schwimmen, gerade im religiösen Bereich würden sie wichtige und zentrale Werte weitergeben. Denn „nicht ein Wandel der Werte, sondern ein Wandel mit Werten“ sei gefragt, so Pröll. Höhepunkt der Feierlichkeit war die Überreichung von sechs Urkunden an Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen der Ehrenamtsarbeit, darunter etwa Jugendarbeit, Krankenhausseelsorge und Bildungsarbeit. Mit dieser symbolischen Aktion sollte allen freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedankt werden.

Während des Festakts sang der Ghana Minstrel Choir Volkslieder aus Afrika, der bekannte Schauspieler Karl Markovics las aus Texten von Thomas Bernhard, Joseph Roth und Alfred Polgar, der Kabarettist Jörg-Martin Willnauer unterhielt die Gäste mit Ausschnitten aus seinem neuesten Programm.

ISSN 2222-2464

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