18.08.2023

Schulstart: Diakonie für gemeinsamen Einkauf von Materialien

Sozialexperte Schenk plädiert auch für einen „Schulausgleichsfonds“

Die Diakonie setzt sich dafür ein, dass Schulsachen erschwinglicher werden. (Foto: Pixabay)

Sozialexperte Schenk plädiert auch für einen „Schulausgleichsfonds“

Wien (epdÖ) – Die Armutskonferenz hat anlässlich des Schulstarts im September neuerlich auf die hohen Kosten für Schulmaterialien, Ausflüge oder Wandertage hingewiesen. Laut der letzten SORA-Schulkostenstudie kommt es durchschnittlich pro Kind zu jährlichen Gesamtkosten in Höhe von 1.400 Euro für Volksschule und Unterstufe, für die Oberstufe sind es 1.690 Euro, so Diakonie-Sozialexperte Martin Schenk. Er forderte unter anderem einen gemeinsamen Einkauf von Schulmaterialien zur Kostensenkung.

Schenk wies in einer Presseaussendung am 17. August darauf hin, dass rund 52.000 Volksschulkinder und 81.000 Kinder in der Unterstufe in einkommensarmen Haushalten leben. „Schultasche, Sportbeutel, Hefte, Stifte, Malfarben und Handarbeitskoffer – schon ein einfaches Startpaket für die Schule kann 100 bis 300 Euro kosten“, so der Sozialexperte. Darüber hinaus würden noch weitere Kosten dazukommen. Zu finanzieren seien etwa Kopierkosten, Milchgeld oder auch Projekt- und Wandertage sowie Elternvereinsbeiträge. Schenk schlägt vor, dass Schulen gemeinsam Schulmaterialien einkaufen und damit günstigere Preise aushandeln. „Diese Möglichkeit sollte vom Ministerium und den Bildungsdirektionen genützt werden, um die Kosten zu senken.“

Nachhilfe für viele zu teuer

Auch auf die Kosten für Nachhilfe wies Schenk hin: „Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe deutlich gesenkt werden.“ Eine gut verschränkte Ganztagsschule würde die bezahlte Nachhilfequote weiters reduzieren. 20 Prozent aller Eltern würden für ihr Kind gern Nachhilfe bekommen, viele können sich diese aber nicht leisten, das betreffe immerhin 200.000 Schülerinnen und Schüler.

Der Armutsexperte plädiert auch dafür, einen „Schulausgleichsfonds“ einzurichten. Er verwies auf den im Rahmen der Corona-Hilfen eingerichteten Geldtopf in der Höhe von 6,8 Millionen Euro für die Unterstützung von Schulveranstaltungen. Aus diesem könne die Regierung einen solchen Fonds schaffen, „der zukünftig bei einkommensschwachen Schülerinnen und Schülern die hohen Kosten bei Schulreisen und Schulveranstaltungen mitträgt“.

ISSN 2222-2464

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